Notfallversorgung
Notfallreform: SpiFa fordert mehr Flexibilität für selbstständige Fachärzte ein
Der SpiFa beruft sich mit seinen aktuellen Forderungen zur Notfallreform auf die Empfehlungen des Sachverständigenrates aus dem Jahre 2018.
Veröffentlicht:Berlin. Anlässlich der jüngsten Äußerungen aus der Gesundheitspolitik mahnte der Spitzenverband Fachärztinnen und Fachärzte Deutschlands (SpiFa) am Dienstag weiterhin die Reform der Notfallversorgung an und fordert in diesem Zusammenhang vom Gesetzgeber mehr Flexibilität für dein Einsatz selbstständiger Fachärztinnen und Fachärzte.
Der SpiFa beruft sich mit seinen Forderungen auf die Empfehlungen des Sachverständigenrates aus dem Jahre 2018. Dazu gehören insbesondere die Ansiedlung des gemeinsamen Tresens der Integrierten Notfallzentren (INZ) bei den Kassenärztlichen Vereinigungen, die Entbudgetierung der Akut- und Notfallversorgung, die vollumfängliche Finanzierung der Bereitschaftsstrukturen der KVen durch die Krankenkassen sowie eine Schließung von Notaufnahmen ohne INZ-Struktur.
„Generell sollten niedergelassene Ärztinnen und Ärzte zu Praxisöffnungszeiten auch weiterhin als erste Ansprechpersonen fungieren,“ so SpiFa-Vorstandsvorsitzender Dr. Dirk Heinrich. Die grundsätzliche Leitung und Verantwortung von Ersteinschätzungsstellen müssten bei den Kassenärztlichen Vereinigungen angesiedelt sein. Nur so sei sichergestellt, dass bei der Steuerung der Patientinnen und Patienten einerseits in die Notaufnahme des Krankenhauses oder andererseits in die KV-Notdienstpraxen bzw. kooperierende vertragsärztliche Praxen durch die Ersteinschätzungsstelle am medizinischen Bedarf orientierte Einschätzungen getroffen würden, und nicht bettenauslastungsorientierte und damit vor allem für das Krankenhaus ökonomisch orientierte Entscheidungen im Vordergrund stünden.
Konsequente Anwendung der Regeln gefordert
„Für eine wirklich effiziente Steuerung von Patientinnen und Patienten müssen darüber hinaus Krankenhäuser, die kein INZ vorhalten, von der Notfallversorgung ausgeschlossen sein. Ohne ein konsequentes Vorgehen an dieser Stelle, läuft jegliches Reformvorhaben ins Leere,“ so Heinrich weiter.
Den aktuellen Forderungen aus der Gesundheitspolitik nach mehr Strukturen für angestellte Ärztinnen und Ärzte in der Notfallversorgung entgegnet SpiFa-Hauptgeschäftsführer Dr. André Byrla: „Wir raten der Politik dringend dazu, die Haltung zu überdenken, nur angestellte Ärztinnen und Ärzte könnten und wollten einen Beitrag zur Sicherstellung der Akut- und Notfallversorgung leisten. Stattdessen brauchen wir mehr Flexibilität und einen rechtssicheren Handlungsrahmen für selbstständige Honorarkräfte!“ (eb)