Heimvorteil

Fernreisen kann Sportler krank machen

Für Olympiasportler, die auf ihrem Weg nach London mehrere Zeitzonen durchfliegen mussten, ist es möglicherweise schwieriger, auf dem Siegertreppchen zu landen.

Veröffentlicht:
Reise zur Olympiade: Je länger der Weg, desto schlechter die Erfolgsaussichten?

Reise zur Olympiade: Je länger der Weg, desto schlechter die Erfolgsaussichten?

© i Images / imago

KAPSTADT (BS). Nach einer Flugreise über mehr als fünf Zeitzonen hinweg werden Spitzensportler mehr als doppelt so häufig krank wie in ihrer Heimat.

Das hat die Dokumentation von Krankheiten bei 259 Rugby-Spielern während einer 16-wöchigen Wettkampfphase ergeben (Br J Sports Med 2012; online 8. August).

Die Teams aus Südafrika, Neuseeland und Australien mussten dafür wiederholt mehrere Zeitzonen passieren. Insgesamt wurden in dieser Periode 469 Erkrankungen bei 187 Spielern diagnostiziert.

Bei Heimspielen wurden von den Mannschaftsärzten im Schnitt 15 Krankheitsfälle pro 1000 Spielertage festgestellt. Die Zahl schnellte jedoch auf 33 hoch, wenn der Wettkampf an einem Ort stattfand, der mehr als fünf Zeitzonen von der Heimat entfernt lag.

Für den Anstieg sorgten vor allem Erkrankungen der Atemwege und des Gastrointestinaltrakts sowie Infektionen generell.

Die Art der Zeitverschiebung war unerheblich, die Zunahme von Erkrankungen war nach Flügen in westliche und östliche Richtung gleichermaßen zu beobachten.

Anders als häufig vermutet, war auch der Flug selbst nicht schuld am schlechteren Gesundheitszustand der Sportler: Bei Spielen, die im Anschluss an eine Fernreise in der eigenen Heimat absolviert wurden, registrierten die Ärzte nur elf Krankheitsfälle pro 1000 Spielertage.

Es ist also nicht der Weg, sondern vielmehr das Ziel, das Spitzensportler anfällig macht für Erkrankungen. Die Studienautoren vermuten, dass in der Ferne eine Vielzahl von Faktoren die Krankheitsrate steigen lässt.

Dabei könnten unter anderem Unterschiede in Klima, Höhe, Luftverschmutzung, Pollen, Pathogenen oder Ernährung eine Rolle spielen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Infektionsrisiko

RKI meldet erneut Polioviren in Abwasserproben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Infektionsrisiko

RKI meldet erneut Polioviren in Abwasserproben

EvidenzUpdate-Podcast

Hoffnung und Kollaps – wie Lecanemab uns herausfordert

Lesetipps
Ein sich auftürmender Geldstapel.

© Sascha Steinach/ZB/picture alliance

Finanzielle Lage der GKV

Zusatzbeiträge 2025: Hiobsbotschaften im Tagesrhythmus

 Hausarzt Werner Kalbfleisch

© Südwest Presse / Verena Eisele

Ende eines jahrelangen Verfahrens vor den Prüfgremien

Hausarzt geht mit XXL-Regress in die Rente

Die Forschenden nahmen die langfristigen Auswirkungen der essenziellen Metalle Kobalt, Kupfer, Mangan und Zink, sowie der nicht-essenziellen Metalle Arsen, Cadmium, Blei, Wolfram und Uran auf die kognitiven Funktionen in den Blick.

© Naeblys / Getty Images / iStock

Umweltbelastung

Metalle im Urin sind mit kognitivem Abbau assoziiert