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„Euer Doc EM-ami“: Hamburgs Ärztekammerchef ordnet die Herkunft deutscher Nationalkicker humorvoll ein
Was darf der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Umfragen fragen und was Politiker dazu posten, dass nicht jeder deutsche Nationalspieler eine weiße Hautfarbe hat? Hamburgs Kammerpräsident kommentiert mit Humor.
Veröffentlicht:Hamburg. Wenn Fußball-Deutschland über Herkunft und Hautfarben diskutiert, wird es verkrampft. Das galt vor 50 Jahren, als mit dem in Münster geborenen Erwin Kostedde der Sohn eines afroamerikanischen GI’s für Deutschlands Nationalmannschaft als Mittelstürmer auflief. Das gilt aber auch heute, bei der aktuellen 2024er Europameisterschaft.
Was darf eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in Umfragen fragen und was dürfen Politiker zu der Tatsache posten, dass nicht jeder aktuelle deutsche Nationalspieler deutsche Vorfahren und nicht jeder eine weiße Hautfarbe hat? In den vergangenen Tagen wurde wieder einmal jedes Wort dazu auf die Goldwaage gelegt und natürlich fanden sich jede Menge Menschen, die sich zu einem Urteil berufen fühlten.
Wenn ein Präsident einer Landesärztekammer in solch einer heiklen Situation auf seinem Social Media-Account einen Kommentar zur Herkunft deutscher Fußball-Nationalspieler abgibt, schrillen bei vielen die Alarmglocken. Beim Hamburger Ärztekammer-Präsidenten Dr. Pedram Emami können sich alle entspannt zurücklehnen. „Liebes Deutschland: Deine Helden heißen heutzutage auch mal Ilkay oder Jamal! Und wer Rüdiger heißt, sieht auch nicht mehr so aus wie vor 50 Jahren. Ja, wir sind das Volk!“, schrieb Emami mitten in der aufgeregten Debatte mit einem Zwinkern auf der Plattform LinkedIn über einem Foto des deutschen Teams.
Wer so viel wie Emami auf Social Media unterwegs ist, weiß, was zu solchen Themen zurückkommt. Kommentare wie „bla bla bla“ oder seltsame Einlassungen über „woke Idioten“ sind nicht zu vermeiden. Die meisten Follower aber waren sich einig, dass Emami das Thema „mit Kürze und Humor auf den Punkt gebracht“ habe.
Den Humor hat Emami, der mit seinen Eltern aus Persien nach Deutschland kam, ohne Zweifel. Er unterschrieb mit: „Liebe Grüße, Euer Doc EM-ami.“ (di)