Projekt für mehr Informationen über Mobbing gestartet
FRANKFURT/MAIN (Smi). "Stoppt die Mobber": An der Universität Darmstadt haben Studenten eine wissenschaftlich fundierte Informations-Website für Mobbing-Opfer und Interessierte entwickelt.
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Ausgestoßen, gemieden und gemobbt? Darmstädter Studenten haben ein Informationsportal für Betroffene geschaffen.
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14 Studenten am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit der Uni Darmstadt haben im vergangenen Semester über "Psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz" geforscht und ihre Ergebnisse nun für das Internet aufbereitet.
Unter Leitung des Medienpädagogen Wolfgang Thau und der Psychologin Professor Annemarie Rettenwander trugen sie Studien zusammen und strukturierten die Ergebnisse.
Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Umwälzungsprozesse, veränderter Arbeitsabläufe und Studienbedingungen, Mittelkürzungen, anhaltender Arbeitslosigkeit und wachsenden Konkurrenzdrucks kommt dem Thema Mobbing immer größere Bedeutung zu.
Den Erfahrungen der Darmstädter Arbeitsgruppe zufolge werden in Deutschland etwa 1,5 Millionen Menschen täglich Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz. Dabei bezeichnet das klassische Mobbing die Schikanen unter Kollegen. Bei den meisten Mobbingopfern geht der Terror dagegen direkt vom Vorgesetzten aus; hier spricht man neudeutsch vom "Bossing".
Daneben gibt es das "Boreout-Syndrom", das dann entstehen kann, wenn Vorgesetzte ihren Angestellten nur langweilige Aufgaben übertragen, die jene unterfordern und auf Dauer krank machen.
Schließlich haben sich die Darmstädter Nachwuchswissenschaftler auch mit dem vergleichsweise neuen Phänomen "Cybermobbing" oder "Cyberbullying" befasst. Hierbei belästigt ein meist anonym bleibender Täter seine Opfer per SMS oder E-Mails, beschimpft oder bedroht sie in Foren und Chatrooms, verbreitet Fotos, Filme oder Gerüchte, gegen die sich Opfer kaum wehren können.
Die Internet-Seite der Darmstädter Studenten soll im kommenden Semester weiterentwickelt werden. Dann soll es auch um Mobbing in der Freizeit gehen.