„ÄrzteTag“-Podcast

Wie arbeitet eigentlich der Deutsche Ethikrat, Frau Professor Buyx?

Wissenschaft und Politik sind oft nur schwer unter einen Hut zu bringen: Doch das muss der Deutsche Ethikrat leisten – auch jetzt in der Corona-Pandemie. Wie das Gremium sich dieser Herausforderung stellt, erläutert die neue Vorsitzende Professor Alena Buyx im Podcast.

Ruth NeyVon Ruth Ney Veröffentlicht:
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Prof. Alena Buyx.

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Prof. Alena Buyx, ist auch Direktorin des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin sowie Professorin für Ethik der Medizin und Gesundheitstechnologien an der Medizinischen Fakultät der TU München.

© Dirk Schnack

Die Corona-Krise fordert unsere Gesellschaft seit März in einer gänzlich ungewohnten Art und Weise heraus. Das neue SARS-CoV-2-Virus und die daraus resultierende Erkrankung COVID-19 zeigen besonders deutlich, wie viel wir eigentlich nicht wissen. Und bei vielen Aspekten ergeben sich nicht nur wissenschaftliche, wirtschaftlich und soziale, sondern zudem weitreichende ethische Fragen – nicht nur für Angehörige von Gesundheitsberufen. Hier kommt mitunter auch der Deutsche Ethikrat ins Spiel.

So wurde er um eine Stellungnahme zum Thema Immunitätsausweis von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gebeten. Das war im Mai. In dieser Zeit hat sich der Deutsche Ethikrat auch gerade neu formiert: Unter anderem ist die 42-jährige Ärztin Alena Buyx, Professorin für Ethik der Medizin und Gesundheitstechnologien an der TU München, zur neuen Vorsitzenden gewählt worden.

Im Podcast erläutert Alena Buyx, warum es wie „Pudding an die Wand zu nageln“ ist, wenn es darum geht, die Antwort zum Thema Immunitätsausweis zu erarbeiten und wie knifflig es mitunter ist, Wissenschaft in den Medien zu erklären. Außerdem geht sie darauf ein, welche Aufgaben und Ziele das 24-köpfige Gremium sich für seine aktuelle Amtsperiode gesetzt hat. (Dauer 20:49 Minuten)
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 18.08.202021:58 Uhr

Immunitätsausweis ist und bleibt Etikettenschwindel

Mit AK-Tests werden für SARS-CoV-2-Infektionen/COVID-19-Erkrankungen typische IgM-, IgG-, selten IgA-Antikörper validiert, auf Sensitivität/Spezifität untersucht im Patientenserum nachgewiesen.

Interpretationen erfordern medizinische, infektiologische, labortechnische Fachkenntnisse.

Wenn kein positives Ergebnis erscheint, hat der Patient entweder keine Antikörper, keinen Kontakt mit SARS-CoV-2 gehabt. Oder er wäre hochinfektiös, weil er in der Frühphase der Erkrankung noch keine Antikörper bildet. Dies ließe sich nur durch den spezifisch-aktuellen Erregernachweis mittels PCR erkennen/ausschließen, der aber nach 10-14 Tagen wieder negativ wird.

Fällt der Test dagegen positiv aus, ist der Patient entweder noch hochinfektiös (PCR-Nachweis?), weil er sich in der Spätphase der akuten Erkrankung befindet. Oder er hat die COVID-19-Erkrankung durchgemacht, ist vermutlich immun bzw. hat kreuzreagierende Antikörper gegen andere Coronaviren.

Vergessen wird, das es neben der humoralen, im zeitlichen Verlauf schwindenden AK-Bildung auch noch eine T-Zellen-Immunität gibt. Diese schützt mit ihrer Memory-Funktion auch ohne persistierende AK-Nachweise.

Die Immunitätsausweis-Debatte verkommt mehr und mehr zu einer Spielwiese infektiologischer Dilettanten, Profilneurotikern, "Gesundheits"-Weisen, Health-Literacy-Apologeten, WISO-Experten, Weltverbesserern, paramedizinischen "Fach"-Kundigen und Laienschauspielern in Politik, Medien, Wissenschaft und Gesellschaft.

Der Deutsche Ethikrat täte gut daran, einen SARS-CoV-2/COVID-19-Immunitätsausweis als Diskriminierung strikt abzulehnen. Die vermeintliche Risikofolgenabschätzung ist wissenschaftlich-empirisch nicht gesichertes Wissen. Riskantes Verhalten/falsches Vorbild werden damit habituell hygienisch-präventiv fehlprogrammiert. Alle anderen, klinisch-infektiologisch relevanten Infektionskrankheiten müssten wegen des Gleichbehandlungsgrundsatzes mit berücksichtigt werden!

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Sonderberichte zum Thema
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025