AOK Bremen macht gute Erfahrungen mit Projekt zur Zweitmeinung

BREMEN (cben). Zweitmeinungen erwünscht: Das Angebot "AOK Duo - die ärztliche Zweitmeinung" der AOK Bremen/Bremerhaven hat sich in den Augen der Initiatoren bewährt.

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"Wir haben seit dem Start von AOK Duo im Sommer 2010 knapp 65 Patienten betreut und beraten", erklärte Jörn Hons, Sprecher der AOK Bremen/Bremerhaven. 

Die Kasse vermittelt den Patienten kostenlos ein Zweitmeinungsgespräch mit Spezialisten aus Kliniken des Landes Bremen oder mit niedergelassenen Fachärzten.

"Das geschieht meist binnen 72 Stunden", so Dr. Jörg Gröticke, Onkologe am Klinikum Mitte und einer der beratenden Ärzte, zur "Ärzte Zeitung". "Ich erhalte Diagnosen, Blutwerte, Röntgenbilder und spreche dann etwa eine Stunde mit dem Patienten." 

So half er bei der Entscheidung eines Patienten mit Blasenkrebs, ob er eine Blase aus Darmgewebe erhalten soll oder nicht. Der Patient war auf Anraten des Hausarztes gekommen. "Abzuwägen war die Gefahr einer großen Operation gegen die Möglichkeit, von Krebs geheilt zu werden", so Gröticke.

Er habe zugeraten, und der Patient hat sich dafür entschieden. Bei einem anderen Patienten mit fortgeschrittenem Magenkrebs stand die Entscheidung an, ob eine Chemotherapie ratsam sei. "In diesem Fall habe ich von einer Chemo abgeraten", so Gröticke. 

Die Reaktionen der Patienten seien laut AOK  sehr positiv: "Die ärztliche Zweitmeinung war für mich sehr hilfreich", zitiert die Kasse einen Patienten. Ein anderer sagte: "Es gab eine gründliche und vor allem verständliche Abwägung der Chancen und Risiken."

Auch Gröticke schickt seine Patienten zu Kollegen: "Ich rate in schweren Entscheidungen eine zweite Meinung einzuholen." 

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