Terminservicegesetz
Ärzte sollen mitgestalten
Schnellere Termine? Minister Spahn will dabei auf – auch regionale – Ideen der Ärzte setzen.
Veröffentlicht:DORTMUND. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die niedergelassenen Ärzte aufgefordert, gemeinsam mit der Politik nach Instrumenten zu suchen, um schnellere Terminvergaben und eine bessere Patientenversorgung zu erreichen. Vorstellbar seien etwa finanzielle Anreize oder regionale Vereinbarungen, sagte Spahn bei der Verabschiedung von Dr. Wolfgang-Axel Dryden, dem langjährigen Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). „Bis Mitte März werden wir hoffentlich zu guten Ergebnissen kommen.“
Die Ausweitung der Mindest-Praxiszeiten auf 25 Stunden sei dabei nicht das Entscheidende, aber an dieser Maßnahme aus dem Koalitionsvertrag sei nicht mehr zu rütteln, wiederholte der Minister. Ihn wundert der große Ärger der Ärzte, weil die meisten betonen, dass sie ohnehin mehr arbeiten. „Man sollte sich besser über Dinge aufregen, die wirklich etwas ändern, als nur über gefühlte Ärgernisse.“ Er sei der erste Bundesgesundheitsminister seit langer Zeit sei, nach dessen Willen zusätzlichen Leistungen auch mehr Geld folgen solle, sagte Spahn. „Das stand nicht im Koalitionsvertrag, und wenn man das ab und zu wahrnehmen würde, würde ich mich freuen.“ Grundsätzlich hat es seiner Meinung nach für die Ärzteschaft in der Vergangenheit mehr Anlässe für Frust gegeben als heute.
Spahn dankte Dryden und der KVWL für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren, in denen er als Gesundheitspolitiker aus dem Münsterland viel mit ihnen zu tun hatte. „Es ist wichtig, miteinander im Gespräch zu sein und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.“ Das gelinge heute deutlich besser als früher – nicht zuletzt weil die KVen immer mehr zu Dienstleistern und Partnern würden.
Der Minister betonte die große Bedeutung der KVen für die regionale Versorgung. Natürlich seien die KVen nicht perfekt, aber wer sie abschaffen wolle, müsse Alternativen aufzeigen. „Da ist uns in den letzten Jahren nichts eingefallen.“ (iss)