Ärzte und Feuerwehr erfolgreich Hand in Hand
Mit rund 300 Ärzten und 26 Einsatzwagen versorgt der Ärztliche Bereitschaftsdienst Berlin bis zu 160.000 Patienten pro Jahr. Die Kooperation mit der Feuerwehr ist wichtig - und sie funktioniert.
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300 Ärzte und 26 Einsatzwagen stehen für den ÄBD bereit.
© imago/Müller-Staufenberg
BERLIN. Die Kooperation zwischen dem Ärztlichen Bereitschaftsdienst (ÄBD) der KV Berlin und der Berliner Feuerwehr funktioniert gut. Dieses Zwischenfazit ziehen die Beteiligten nach knapp zwei Jahren.
"Die Schnittstelle bewährt sich", sagt der ÄBD-Leiter der KV Volker Wiggers. Auch der Ärztliche Leiter der Berliner Feuerwehr, Dr. Stefan Poloczek, kommt zu dem Ergebnis, dass die Kooperation sehr gut laufe.
Rund 2400 Patienten hat der Bereitschaftsdienst im Jahr 2011 von der Feuerwehr übernommen. Das entspricht zwischen 30 und 50 Fällen pro Tag, die direkt von der Notrufzentrale der Feuerwehr an die Bereitschaftsdienstzentrale der KV weiter vermittelt wurden.
Möglich macht dies das sogenannte SNAP (Standard Notfall Abfrage Protokoll). Die standardisierte Datenabfrage erlaubt schon bei der Annahme des Notrufs eine Bewertung des Schweregrades.
Wird der Patient an den KV-Bereitschaftsdienst weitervermittelt, dann werden auch seine Daten übermittelt, sodass er nicht alles von vorn schildern muss, sondern sich gelotst fühlt.
Feuerwehr hat Streit mit mehreren Kassen
Die Schnittstelle geht aber auch in die andere Richtung. Rund 1100 Patienten werden von der ÄBD-Zentrale der KV pro Jahr an die Feuerwehr verwiesen.
Hinzu kommen auch die Patienten, bei denen die fahrenden ÄBD-Ärzte Krankenhauseinweisungen veranlassen. Zwischen acht und zehn Prozent der Patienten müssen nach Wiggers Angaben nach der Erstversorgung durch den ÄBD ins Krankenhaus.
Mit rund 300 Ärzten und 26 Einsatzwagen versorgt der ÄBD pro Jahr zwischen 150.000 und 160.000 Patienten bei Hausbesuchen durch speziell geschulte niedergelassene Ärzte.
Trotz der guten Kooperation gibt es Streit zwischen der Feuerwehr und mehreren Krankenkassen. Die Kassen vertreten die Auffassung, dass die Feuerwehr zu viele Krankentransporte fährt, die keine Notfälle sind.
Beklagt waren laut AOK seitens der Krankenkassen mehr als 19 000 Einsätze in den Jahren 2007 bis 2010. Die Kassen haben mit ihrer Klage das Oberverwaltungsgericht angerufen, nachdem das Verwaltungsgericht Berlin die Klage im Januar abgewiesen hatte.