Kommentar zum Nachwuchs
Ärztinnen starten durch
Nun ist es amtlich: Nur weil die Medizin zunehmend weiblich wird, ist die vertragsärztliche Versorgung keinesfalls gefährdet. Denn anders, als oft von Standesvertretern dargestellt, fürchten die Nachwuchsärztinnen eben nicht die Selbstständigkeit und damit den Weg in die Niederlassung.
Das belegt immerhin die aktuelle Existenzgründerstudie von apoBank und dem Zentralinstitut der kassenärztlichen Versorgung (Zi).
Es liegen also Daten vor, die nicht nur als vertrauenswürdig gelten, sondern - da die apoBank unter den Finanzierern ärztlicher Existenzgründungen nach wie vor als Marktführer gilt - die auch einen Großteil der ärztlichen Existenzgründungen im Land abdecken.
Und danach stellen in den neuen Bundesländern Ärztinnen immerhin schon fast zwei von drei Existenzgründern, in den alten Bundesländern sind es 45 Prozent!
Damit ist das Vorurteil, Nachwuchsärztinnen würde es wegen dem Wunsch nach festen Arbeitszeiten reihenweise in die Anstellung treiben, vom Tisch. Vom Tisch ist auch, dass Medizinerinnen nicht bereit sind, das finanzielle Risiko einer Existenzgründung einzugehen.
Was die jungen Frauen allerdings brauchen: ein Umfeld, in dem sie sich selbst die passenden Strukturen für ihre Selbstständigkeit schaffen können. Denn ein Trend ist nicht von der Hand zu weisen: Egal ob Männlein oder Weiblein - der Arztnachwuchs schätzt zunehmend die Kooperation.
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