Unterfinanzierung
Aktionsbündnis verlangt mehr Geld für Primärversorgung
Wenn die Politik Hausärzte und Apotheken wirklich stärken will, muss sie sich anders verhalten und den Worten Taten folgen lassen, findet das Aktionsbündnis Patientenversorgung in Nordrhein.
Veröffentlicht:Köln. Das Aktionsbündnis Patientenversorgung in Nordrhein hält die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) geplante Stärkung der primärärztlichen Versorgung für ein leeres Versprechen.
Die im Referentenentwurf zum Gesundheitsstärkungsgesetz gemachten Vorschläge versprächen alles andere als eine Stärkung, heißt es in einer Mitteilung von Mittwoch.
Die Initiative von Hausärzteverband Nordrhein, Apothekerverband Nordrhein und dem Landesverband West des Verbandes medizinischer Fachberufe wirft der Politik eine „mangelnde politische, finanzielle und wertschätzende Unterstützung“ vor. „Wir brauchen angemessene Honorare, die sich am Arbeitsaufwand und an den steigenden Kosten orientieren.“
Zudem müsse die Beratung und Behandlung der Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt stehen statt einer überbordenden Bürokratisierung, die eine schnelle Versorgung erschwere.
Gesundheitsversorger partnerschaftlich einbinden!
Hausarztpraxen und Apotheken trügen die Hauptlast der ambulanten Versorgung vor Ort, betont das Aktionsbündnis. „Wer die Zukunft der Primärversorgung sichern will, muss die vorhandenen Gesundheitsversorger partnerschaftlich in die Planung einbinden.“
Die Bundesregierung müsse dafür sorgen, dass die Leistungen der Arztpraxen und Apotheken sowie ihrer Beschäftigten vollständig bezahlt werden. Diese Selbstverständlichkeit sei in der Gesundheitspolitik in Vergessenheit geraten.
Es müsse sich etwas ändern, und zwar sofort, betonen die drei Verbände. „Die Zeit für die Politik, eine sichere ambulante Versorgung in Zukunft zu sichern, wird immer kürzer.“ (iss)