3000-Euro-Marke geknackt

Altenpflegekräfte machen Gehaltssprung

Gute Nachrichten für Beschäftigte in der Altenpflege: Ihre Gehälter sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Allerdings gibt es weiter große Unterschiede zwischen Ost und West.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:
Die Gehaltsentwicklung für Altenpflegekräfte nimmt eine erfreuliche Entwicklung.

Die Gehaltsentwicklung für Altenpflegekräfte nimmt eine erfreuliche Entwicklung.

© Alexander Raths / stock.adobe.com

Berlin. Pflegeheime und ambulante Dienste suchen Nachwuchs – am schlechten Verdienst kann es nicht liegen, dass ihnen das immer schwerer fällt.

Laut aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist das durchschnittliche Monatsgehalt von sozialversicherungspflichtig-beschäftigten Altenpflegern zuletzt deutlich gestiegen. Kamen Altenpfleger im Jahr 2018 noch im Schnitt auf 2877 Euro monatlich, waren es 2019 im Schnitt 3032 Euro.

Gehaltsplus von über fünf Prozent

Das entspricht einem Gehaltsplus von knapp 5,4 Prozent. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum stieg das Entgelt über alle Branchen um rund 2,9 Prozent.

Betrachtet man die Entwicklung in den vergangenen fünf Jahren, fällt der Trend noch klarer aus: Laut Entgeltatlas der BA stieg das monatliche Durchschnittsgehalt von Altenpflegern in den Jahren 2015 bis 2019 um rund 18,5 Prozent – und somit stärker als in anderen Branchen. So legten alle anderen Beschäftigten beim Gehalt um 10,2 Prozent zu.

Starke regionale Spreizung

Allerdings zeigen sich noch immer erhebliche regionale Unterschiede: Während eine Altenpflegekraft in Baden-Württemberg am Monatsende im Schnitt 3326 Euro nach Hause bringt, sind es in Sachsen-Anhalt 2532 Euro und in Sachsen 2557 Euro. Im Mittelfeld bewegen sich unter anderem Hessen mit 3011 Euro und Niedersachsen mit 2841 Euro.

Gleichwohl haben die neuen Bundesländer beim Gehaltsvergleich Boden gut gemacht: So legte der Durchschnittsverdienst einer Altenpflegekraft in Sachsen-Anhalt in den Jahren 2015 bis 2019 um mehr als ein Drittel (34,7 Prozent) und in Sachsen um knapp ein Drittel (31,2 Prozent) zu (siehe nachfolgende Tabelle).

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„Wettbewerb sorgt für höhere Löhne“

„Der Wettbewerb sorgt für höhere Löhne in der Altenpflege“, kommentierte der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste, Rainer Brüderle, die Zahlen. Es sei davon auszugehen, dass sich die positive Entwicklung auch im laufenden Jahr fortsetze. Auf die Frage der Refinanzierung weiter steigender Löhne müsse die Politik „die Antwort liefern“, betonte Brüderle.

Union und SPD hatten zuletzt für neue Lohnvorschriften in der Altenpflegebranche gesorgt. Diese sollen zu steigenden Gehältern in der Branche führen. Inwieweit die Pflegeversicherung mehr Geld erhalten soll, um anfallende Mehrkosten zu kompensieren, ist unklar.

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