DAK-Umfrage
Arbeitnehmer nutzen Telefon-AU verantwortungsvoll
Knapp vier von zehn Beschäftigten, die sich seit 9. März krank gemeldet haben, erhielten den gelben Schein nach Telefonkontakt mit dem Arzt.
Veröffentlicht:Hamburg. 39 Prozent der Bürger, die ihrem Arbeitgeber seit dem 9. März eine Krankschreibung vorgelegt haben, hat sich mindestens einmal telefonisch krankschreiben lassen. Dagegen haben rund 60 Prozent der Befragten eine Arztpraxis aufgesucht. Das geht aus einer Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der DAK-Gesundheit hervor.
Das Institut hat zwischen dem 16. und 19. April 2006 abhängig Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt. Fast jeder Fünfte (19 Prozent) hat sich seit dem 9. März – dem Tag, an dem die telefonische AU erstmals möglich gewesen ist – mindestens einmal krankschreiben lassen.
43 Prozent der Befragten erklärten dabei, der Arzt habe sie krankgeschrieben, weil der Verdacht einer Infektion mit dem Corona-Virus nicht auszuschließen war. 88 Prozent derer, die via Telefon krankgeschrieben wurden, gaben an, sie hätten anderenfalls eine Arztpraxis aufgesucht.
DAK für Verlängerung der Telefon-AU
Aus Sicht von DAK-Vorstandschef Andreas Storm lassen die Daten erkennen, dass die Versicherten verantwortungsvoll mit dem neuen Instrument umgegangen sind. „Wir halten deshalb eine Beibehaltung der telefonischen Krankschreibung bis Ende Juni für sinnvoll“, so Storm. Das Ansteckungsrisiko in den Praxen habe damit verringert werden können. Das sei vor allem für ältere Patienten und solche mit Vorerkrankungen wichtig.
Entsprechende Forderungen des Hausärzteverbandes und der KBV, die Möglichkeit der Telefon-AU zu verlängern, würden von der Kasse daher unterstützt. Aktuell läuft die geltende Regelung am 4. Mai aus.
Von den 19 Prozent der Arbeitnehmer, die sich seit dem 9. März im Job krankgemeldet haben, reichten 88 Prozent einen „gelben Schein“ ein. Das entspricht einem Anteil von 16,7 Prozent aller Beschäftigten. Nach Auswertung der DAK betrug der Krankenstand im gleichen Zeitraum des Vorjahres 12 Prozent – im laufenden Jahr war die Quote somit um 39 Prozent höher. (fst)