Kommentar zur Psychotherapie
Auf die Anreize kommt es an
Von Hauke Gerlof
Immerhin! Durch die vor einem Jahr eingeführten Sprechstunden zur Erstberatung sowie die Akutbehandlung in besonders dringenden Fällen ist der Zugang der Patienten zu Psychotherapeuten beschleunigt worden. 430.000 Patienten in der Sprechstunde und fast 60.000 Patienten in der Akutbehandlung allein im dritten Quartal 2017 zeigen den hohen Bedarf.
Also alles gut? Keineswegs! Die Wartezeit auf die Richtlinienpsychotherapie, die sich anschließen sollte, liegt immer noch bei 20 Wochen. Der Frust bei vielen Patienten ist daher groß. Ob allerdings 7000 zusätzliche Vertragspsychotherapeuten für 500 Millionen Euro im Jahr die Lösung wären, ist fraglich.
Anreize, eine Psychotherapie von vornherein so zu strukturieren, dass die Patienten bereits mit weniger als 30 Stunden "gesund" sind, könnten die Kapazität der Therapeuten ebenfalls vergrößern. Positive Beispiele dafür, dass das möglich ist, gibt es. Darauf ließe sich aufbauen.
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