Aktionsbündnis Praxenkollaps

Aus Protest: Frauenärzte in Nordrhein lassen es klingeln

Als Zeichen des Protests gegen die Rahmenbedingungen in der ambulanten Versorgung wollen Gynäkologinnen und Gynäkologen mittwochs während der Sprechstunde nicht mehr ans Telefon gehen.

Veröffentlicht:
Ständige Erreichbarkeit soll nicht mehr selbstverständlich sein: Nordrheins Frauenärztinnen und -ärzte wollen mittwochs mit Telefonstreik ein Zeichen gegen die Überlastung der Praxen setzen.

Ständige Erreichbarkeit soll nicht mehr selbstverständlich sein: Nordrheins Frauenärztinnen und -ärzte wollen mittwochs mit Telefonstreik ein Zeichen gegen die Überlastung der Praxen setzen.

© Ezequiel Giménez/Westend61/picture alliance

Düsseldorf. Als Zeichen des Protests wollen die Frauenärztinnen und Frauenärzte im Rheinland künftig mittwochs während der Sprechstunde nicht mehr ans Telefon gehen. „Damit machen wir auf das sich abzeichnende Praxissterben aufmerksam“, sagt Bernd Bankamp, Landesvorsitzender des Berufsverbands der Frauenärzte in Nordrhein.

Er verweist darauf, dass große Teile des medizinischen Nachwuchses die Risiken einer Niederlassung scheuen, die dafür notwendige Finanzierung durch die Banken sei nicht mehr selbstverständlich. Zudem mache sich der Fachkräftemangel in den Praxen bemerkbar, erläutert der niedergelassene Gynäkologe aus Krefeld. „Immer weniger medizinische Fachangestellte und Arzthelferinnen wollen sich dem belastenden Praxisalltag noch stellen.“ Es sei ungewiss, wie lange die Sprechstunden vor Ort noch wie gewohnt aufrechterhalten werden können, betont Bankamp.

Patienten sollen gewarnt werden

Sein Verband ist Teil des Akionsbündnisses „Praxenkollaps – Nordrhein“, zu dem sich inzwischen 28 ärztliche und psychotherapeutische Berufsverbände und Versorgergruppen zusammengeschlossen haben. Sie wollen auf die Gefährdung der ambulanten Versorgung aufmerksam machen und dabei auch die Patientinnen und Patienten mobilisieren. Ihnen soll nach den Vorstellungen des Aktionsbündnisses klar gemacht werden, dass sich die Versorgungssituation erheblich verschlechtern wird, wenn die Politik nicht bald für wirtschaftlich tragfähige Rahmenbedingungen sorgt.

Das Aktionsbündnis kündigt an, dass Aktionen weiterer Berufsverbände in Planung sind und zeitnah folgen sollen. (iss)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Exklusiv Physiotherapeuten & Co.

Warum Heilmittelerbringer auf die Vollakademisierung setzen

Freie Berufe

Dreiviertel aller Psychotherapeuten sind weiblich

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg

Wechselspiel zwischen Hirn und Pankreas

Demenz & Diabetes: Welche Vorteile das CGM bietet

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?