Versichertendaten ausgewertet
BARMER-Analyse: Bundesbürger schlafen zunehmend schlechter
Laut BARMER ist die Zahl der Bundesbürger mit Schlafstörungen in den vergangenen zehn Jahren gestiegen. Mit der Zeitumstellung am Wochenende könne sich das Problem verschärfen – zumindest temporär.
Veröffentlicht:
Immer mehr Deutsche klagen über Probleme beim Ein- oder Durchschlafen, so eine aktuelle BARMER-Studie.
© mtrlin / stock.adobe.com
Berlin. Deutschland hat ein wachsendes Schlafproblem. Laut einer Analyse der Krankenkasse BARMER ist die Zahl der Bundesbürger, die über Schlafstörungen klagen, gestiegen. So sei die Zahl der Versicherten mit entsprechender Diagnose in den Jahren 2012 bis 2022 von fünf auf rund sieben Prozent gewachsen – das seien etwa sechs Millionen Fälle im Jahr 2022 gewesen und entspreche einer Steigerungsrate von 36 Prozent, teilte die Kasse am Mittwoch mit.
Schlafstörungen erhöhten das Risiko für Übergewicht, Schlaganfall, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sagte die leitende Medizinerin bei der BARMER, Dr. Ursula Marschall. Auslöser für Probleme beim Ein- oder Durchschlafen könnten beruflicher und privater Stress sein – bei Frauen seien häufig die Wechseljahre eine Ursache. Schlafstörungen könnten aber auch erste Anzeichen einer Depression sein. Andauernde Schlaflosigkeit sei daher unbedingt in der Arztpraxis abzuklären, riet Marschall.
Zuwächse bei Schlafstörungen in allen Altersgruppen
Die Analyse belegt, dass in allen untersuchten Altersgruppen ab 20 Jahren zum Teil starke Zuwächse bei der Diagnose Schlafstörungen zu beobachten sind. Ärztinnen und Ärzte diagnostizierten 2012 zum Beispiel bei rund zwei Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 29 Jahren eine Schlafstörung – 2022 waren es fast drei Prozent. Das entspreche in dieser Gruppe einer Steigerung um knapp 50 Prozent.
Ein Plus von 40 Prozent hat es laut BARMER in der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen gegeben. Ab einem Alter von 60 Jahren seien im Jahr 2022 knapp 13 Prozent der Menschen von Schlafstörungen betroffen, so die Kasse. „Schlaflose Nächte sind keine Lappalie. Weniger als fünf Stunden Schlaf pro Nacht erhöhen das Risiko für chronische Krankheiten und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit“, sagte Marschall.
Die Zeitumstellung am kommenden Wochenende könne ein weiterer Faktor sein, der sich zumindest temporär negativ auf den Schlaf auswirke, warnte die Ärztin. Das Zurückstellen der Uhr um eine Stunde bringe einen ohnehin schon gestörten Schlafrhythmus zusätzlich durcheinander. (hom)