Fachveranstaltung der Bundesärztekammer

BÄK-Präsident Reinhardt: Bei Klinikreform Fachkräftegewinnung beachten!

Mehr Spezialisierung in der stationären Versorgung könnte auch die Qualifikation des ärztlichen Nachwuchses verbessern, zeigt sich BÄK-Präsident Reinhardt überzeugt – aber nur, wenn die geplanten Leistungsaufträge medizinisch sinnvoll zugeschnitten seien.

Veröffentlicht:
„Die Reform darf die ohnehin bestehenden Nachwuchsprobleme nicht verschärfen“: BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt (Archivbild).

„Die Reform darf die ohnehin bestehenden Nachwuchsprobleme nicht verschärfen“: BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt (Archivbild).

© Bernd von Jutrczenka / dpa / picture alliance

Berlin. Der Chef der Bundesärztekammer (BÄK) hat Bund und Länder aufgerufen, bei der geplanten Krankenhausreform auch mögliche Folgen für die Fachkräftegewinnung und die Mitarbeiterqualifizierung im Blick zu behalten.

Insbesondere die vorgesehene feingliedrigere Planungssystematik mit Leistungsgruppen könne sich direkt auf die Weiterbildung junger Ärztinnen und Ärzte auf dem Weg zur Qualifikation als Fachärztin oder Facharzt auswirken, betonte Reinhardt bei einer Fachveranstaltung der Kammer am Mittwochabend in Berlin. Am Donnerstag wollen die Gesundheitsminister von Bund und Länder über Details der Leistungsgruppen beraten, anhand derer sich die künftige Krankenhausplanung in den Ländern orientieren soll.

Mehr Spezialisierung und Aufgabenteilung könnten auch die Qualifikation des ärztlichen Nachwuchses verbessern – „aber nur, wenn die Leistungsaufträge medizinisch sinnvoll zugeschnitten werden und ein starker Schwerpunkt auf die Kooperation von Krankenhäusern unterschiedlicher Versorgungsstufen gelegt wird“, betonte der BÄK-Präsident. Bleibe dies unberücksichtigt, drohe die Reform die ohnehin bestehenden Nachwuchsprobleme in der Medizin zu verschärfen.

„Wichtig sind praxistaugliche Vorgaben“

Besonders wichtig seien daher „praxistaugliche Qualitätsvorgaben“. Diese müssten medizinisch gut begründet sein und dürften keine weiteren Bürokratielasten in den Kliniken verursachen. Patienten, aber auch die Mitarbeitenden in den Krankenhäusern müssten sich dabei darauf verlassen können, dass der Versorgungsauftrag des Krankenhauses durch genügend Personal der richtigen Qualifikationsstufe abgesichert sei, so Reinhardt. Für Festlegung und Umsetzung der dafür nötigen Erfordernisse beim ärztlichen Personal seien die Ärztekammern die richtigen Ansprechpartner.

Eine wie auch immer geartete Krankenhausreform müsse auch die ambulante Versorgung in den Blick nehmen, so Reinhardt weiter. Die Regierungskommission habe in ihrer Stellungnahme anerkannt, dass eine nachhaltige Reform auch die Auswirkungen auf die Versorgung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte einbeziehen und auf eine stärkere Kooperation hinwirken müsse.

Die Kommission habe dazu erste, aber bis dato nur skizzenhafte Vorschläge erarbeitet. Hier bedürfe es des Nachschliffs, bei dem sich auch die BÄK einbringen wolle, kündigte Reinhardt an. (hom)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg