Vor dem Bund-Länder-Gipfel

Finanzhilfen für Krankenhäuser: BKK-Verbandschef Knieps warnt vor Förderung mit der Gießkanne

Am Montag beraten Kanzler Olaf Scholz und die Länderspitzen auch über die Zukunft der Krankenhäuser. Die Länder fordern Milliarden Euro an Hilfen schon vor der eigentlichen Reform.

Veröffentlicht:
Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK-Dachverbandes, warnt davor, Finanzhilfen an Kliniken vor der geplanten Krankenhausreform zu breit zu streuen. (Archivbild)

Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK-Dachverbandes, warnt davor, Finanzhilfen an Kliniken vor der geplanten Krankenhausreform zu breit zu streuen. (Archivbild)

© BKK Dachverband e.V.

Berlin. Im Vorfeld der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz haben die Fraktionsvorsitzenden der Union in Bund und Ländern massive finanzielle Unterstützung für die Krankenhäuser gefordert. Die Kliniken müssten bei den Betriebskosten durch ein Vorschaltgesetz „schnell und wirksam“ entlastet werden. Die Betriebskosten werden in der Finanzierungssystematik des stationären Sektors von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Zu den treibenden Kräften hinter dem Papier gehören der Fraktionsvorsitzende im Stuttgarter Landtag Manuel Hagel (CDU) und sein bayrischer Kollege und ehemaliger bayrische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU).

Lesen sie auch

Der Vorstandsvorsitzende des BKK-Dachverbandes Franz Knieps hat in diesem Zusammenhang vor einer nicht zielgerichteten Förderung der stationären Strukturen gewarnt. „Wir müssen schauen, ob Kanzler Scholz Zugeständnisse macht. Und wenn ja, ob man dann wieder mit der Gießkanne über das ganze System geht“, sagte Knieps der Ärzte Zeitung. Besser sei, sich darauf zu einigen, das Geld nur dorthin fließen zu lassen, wo durch die Reform etwas in Schieflage zu geraten drohe. „Die Frage ist auch, wer über die Verteilung des Geldes entscheidet: Das jeweilige Bundesland selbst oder eine trilaterale Kommission aus Krankenkassen, Krankenhäusern und der Politik auf Bundesebene“, sagte Knieps.

Transformationsfonds erst im kommenden Jahr?

Bereits Mitte des Jahres hatte der zuständige Abteilungsleiter im Bundesgesundheitsministerium Michael Weller angekündigt, dass es einen Transformationsfonds geben solle. Der solle allerdings erst nach Inkrafttreten des Gesetzes zur Krankenhausreform eingerichtet werden. Ziel von Bund und Ländern ist, bis Jahresanfang das Gesetz im Bundestag und in der Länderkammer beraten und verabschieden zu können. Dass dieser Zeitplan eingehalten werden kann, wird in Gesundheitspolitikkreisen angezweifelt.

Bei dem Treffen der 16 Regierungschefs und -chefinnen der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz geht außer um die Krankenhäuser auch um die Migrationspolitik und die Finanzierung des Deutschlandtickets. (af)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Exklusiv Physiotherapeuten & Co.

Warum Heilmittelerbringer auf die Vollakademisierung setzen

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Insgesamt lässt sich auf jeden Fall sagen, dass die Kosten an vielen Stellen schneller gestiegen sind als der Orientierungswert.

© Leafart - stock.adobe.com

Praxismanagement

So bekommen Sie steigende Praxiskosten in den Griff

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: apoBank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung