Interaktive Workshops
Bayerns Schulprojekt zur Cannabis-Prävention startet im November
In einem Präventions-Projekt sollen jedes Jahr rund 1500 Klassen ab der 8. Jahrgangsstufe in interaktiven Workshops eine altersbezogene Aufklärung erhalten – speziell zu Cannabis und zu Suchtmitteln allgemein.
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Lehnt die Pläne der Ampel-Koalition zur Cannabis-Legalisierung grundsätzlich ab: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek.
© Jean MW/Geisler-Fotopress/picture alliance
München. Im November startet das neue Projekt zur Cannabis-Prävention an Bayerns Schulen. Darauf haben Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek und Kultusminister Michael Piazolo am Samstag hingewiesen. Das Projekt war am 13. September 2022 vom Bayerischen Ministerrat beschlossen worden.
„Cannabis ist in der Altersgruppe der 16- bis 25-Jährigen die mit Abstand bedeutsamste und am häufigsten konsumierte illegale Droge. Unser Ziel ist es, Jugendliche und junge Erwachsene auf die Gefahren dieser Droge hinzuweisen – gerade vor dem Hintergrund der geplanten Cannabis-Legalisierung durch die Ampel-Koalition. Der Konsum von Cannabis darf nicht verharmlost werden!“, wird Holetschek in einer Mitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege zum Start des Projektes zitiert.
Gezielte Aufklärung in interaktiven Workshops
In dem Präventions-Projekt, das gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und den Regierungen zum 1. November 2022 gestartet wird, sollen jedes Jahr rund 1500 Klassen ab der 8. Jahrgangsstufe durch geschulte Suchtfachkräfte in interaktiven Workshops eine altersbezogene gezielte Aufklärungs- und Präventionsarbeit erhalten – zu Cannabis im Speziellen und zu Suchtmitteln allgemein. Bis Ende 2024 werden dafür nach Angaben von Holetschek rund 1,6 Millionen Euro investiert.
Kultusminister Michael Piazolo wies auf die schon lange in Schulen laufenden erfolgreichen Projekte zur Suchtprävention hin – allen voran zu Nikotin und Alkohol. „In dem neuen zweijährigen Modellprojekt erweitern wir nun unsere Aufklärungsarbeit. Speziell geschulte Fachkräfte klären in Workshops über Cannabis auf – altersgerecht, umfassend und immer die Lebensrealität der Jugendlichen im Blick“, so Piazolo in der Mitteilung.
Kritik an den Plänen zur Cannabis-Legalisierung
Die Pläne der Bundesregierung zur Cannabis-Legalisierung kritisierte Holetschek erneut als verantwortungslos: „Es darf nicht sein, dass die Hemmschwelle sinkt und noch mehr Menschen als bisher Cannabis konsumieren. Aber genau diese Gefahr besteht bei dem Vorhaben der Ampel-Koalition. Deshalb lehnt Bayern die Legalisierungspläne grundsätzlich ab.“
Der Minister ergänzte: „Der Verzicht auf eine THC-Grenze bedeutet in der Realität, dass die Konsumenten Produkte mit hohem Gehalt wählen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Der Gesundheitsschutz bleibt dabei auf der Strecke, da auch die Nebenwirkungen mit steigendem THC-Gehalt zunehmen. Dass noch geprüft werden soll, ob es für unter 21-jährige Käufer eine THC-Obergrenze geben wird, reicht nicht aus.“ (eb)