Hessen
Blutvorräte reichen in der Mitte Deutschlands kaum für einen Tag
In Hessen werden dringend Blutspenden benötigt. Einer der Gründe: In der Corona-Krise sind viele Spendemöglichkeiten weggefallen.
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Spender dringend gesucht: die Blutvorräte werden knapp.
© Maja Hitij/dpa
Wiesbaden/Frankfurt. Ärztekammer und Sozialministerium in Hessen rufen zur Blutspende auf. Die Corona-Pandemie gefährde die Gesundheit nicht nur über direkte Ansteckung mit dem Virus, sondern sei auch für schwerwiegende Begleitschäden verantwortlich, sagte Kammer-Präsident Dr. Edgar Pinkowski: „Im Zuge der Pandemie werden bei uns in Hessen die Blutkonserven extrem knapp – und das ist eine Gefahr für alle.“ Auch andere Regionen hatten bereits über Mängel geklagt.
Pinkowski verweist auf Angaben des Blutspendedienstes des Deutschen Roten Kreuzes Baden-Württemberg-Hessen, wonach aktuell nicht einmal der Tagesbedarf gedeckt werden könne. Sozialminister Kai Klose (Grüne) weist darauf hin, dass jede Woche in Hessen mehrere tausend Blutspenden zur Patientenversorgung benötigt würden.
Pinkowski nannte als Grund für den Engpass, dass während der Corona-Krise den Blutspendediensten die öffentlichen Spendetermine und Termine an größeren öffentlichen Einrichtungen wie Firmen oder Schulen weggebrochen seien. Zudem steige der Bedarf an den Krankenhäusern, die sich wieder auf die Regelversorgung vorbereiteten, sagte Minister Klose. (bar)