Pflegeoffensive
Brandenburg setzt auf Pflege in Kommunen
Brandenburgs Sozialministerin Diana Golze treibt die von ihr ausgerufene "Pflegeoffensive" voran. Kommunen sollen mit validen Daten versorgt werden, um für die künftige Pflegeinfrastruktur planen zu können.
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So lange wie möglich zu Hause leben – ein Ziel der Brandenburger Pflegeoffensive.
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POTSDAM. Die "Pflegeoffensive für eine verantwortungsvolle pflegerische Versorgung im Land Brandenburg auch in der Zukunft" sei im Herbst 2015 erfolgreich gestartet, berichtete Sozialministerin Golze.
Ziel sei es, dass alle Brandenburger im Alter so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung leben könnten. "Dafür gestalten wir gemeinsam mit den Akteuren vor Ort die notwendigen Strukturen", sagte Golze. Deren Grundpfeiler seien vor allem präventive und rehabilitative Angebote vor Ort. Diese zu schaffen, darin unterstütze die Pflegeoffensive die Kommunen.
Aktuell erarbeitet das Sozialministerium laut Golze für jeden Landkreis und jede kreisfreie Stadt eine zusammenfassende Darstellung mit regionalen Daten und Fakten sowie Projektionen der künftigen Entwicklungen in der Pflege. Diese Pflegedossiers sollen kommunalen Verantwortlichen helfen, im Bereich der Pflege notwendige Entscheidungen zu treffen.
Das Modellprojekt "Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg" ist die umfangreichste Maßnahme der Pflegeoffensive. Sie startete am 1. Oktober 2015 und wird in Zusammenarbeit von Gesundheit Berlin-Brandenburg, der Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg und dem Berliner Institut für Gerontologische Forschung umgesetzt. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Landes und der Pflegeversicherung.
Die Fachstelle soll dazu beitragen, die Kommunen sowie die Akteure vor Ort bei der Entwicklung und Realisierung einer regionalspezifischen Infrastruktur für ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu unterstützen. Sie bietet Beratung und Bestandsanalysen, informiert über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten und fördert den Erfahrungsaustausch.
Die Pflegeoffensive Brandenburg wurde im Herbst 2015 von Sozialministerin Golze gestartet. Grundlage ist die "Brandenburger Fachkräftestudie Pflege", die ein Jahr zuvor veröffentlicht wurde und konkrete Handlungsfelder benennt. Die Initiative weist Schnittstellen zum geplanten Pflegestärkungsgesetz III der Bundesregierung auf. Zu den zentralen Maßnahmen der Offensive in Brandenburg gehören unter anderem auch das "Kompetenzzentrum Demenz für das Land Brandenburg". 2016 stehen für die Pflegeoffensive den Angaben zufolge eine Million Euro zur Verfügung.