Gesundheitsämter

COVID-Kontakte werden vielerorts noch mit dem Griffel verfolgt

Die Grünen halten den Einsatz der SORMAS-Software in bundesweit nur knapp 30 Prozent der Gesundheitsämter für ein Desaster. Das oft noch händische Erfassen sei eine „Steinzeitmethode“

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Berlin. Nur 111 von bundesweit 375 Gesundheitsämtern haben Ende vergangenen Jahres die Software SORMAS (Surveillance, Outbreak Response Management and Analysis System) genutzt, um Kontaktpersonen von COVID-19-Infizierten nachzuverfolgen. Das hat das Bundesgesundheitsministerium auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag hin mitgeteilt.

Die Software ist vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig entwickelt worden und gilt als wichtiges Werkzeug für ein effizientes Kontaktpersonen-Management in der Pandemie. Immerhin konnten Ende 2020 alle Gesundheitsämter auf DEMIS (Deutsches Elektronisches Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz) zurückgreifen und damit Meldungen zu SARS-CoV-2 empfangen. Das ist auch geboten, da seit Anfang des Jahres Labore verpflichtet sind, Infektionsfälle über DEMIS zu übermitteln.

Gesundheitsämter beispielsweise aus Nordrhein-Westfalen berichten, nur dank SORMAS wären sie noch in der Lage, das Infektionsgeschehen zu steuern. Dort ist diese EDV aktuell nur in sieben von 53 Ämtern in Gebrauch.

Aus Sicht der Grünen ist der Einsatz der Software in bundesweit nur knapp 30 Prozent der Gesundheitsämter ein Desaster. „Bei den aktuellen Infektionszahlen können wir uns Steinzeitmethoden wie die händische Erfassung oder das Abtippen von Excel-Tabellen zur Kontaktnachverfolgung nicht mehr leisten“, so Maria Klein-Schmeink, gesundheitspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. (fst)

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