GroKo-Sondierungen

CSU will für mehr Landärzte sorgen

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Die CSU hat sich auf der Klausurtagung auf die Fahne geschrieben, mehr Landärzte auszubilden.

Die CSU hat sich auf der Klausurtagung auf die Fahne geschrieben, mehr Landärzte auszubilden.

© PhotographyByMK / Fotolia

BERLIN/MÜNCHEN. Die CSU will die ärztliche Versorgung auf dem Land stärken: Insgesamt sollen zehn Prozent mehr Ärzte ausgebildet werden, vorrangig in Landarztpraxen und sie sollen sich später auch in den ländlichen Regionen niederlassen. Das hat die CSU auf ihrer Klausurtagung vom 4. bis 6. Januar beschlossen.

"Eine gute ärztliche Versorgung darf keine Frage der Postleitzahl sein", heißt es im zugehörigen Positionspapier. Außerdem wolle man sich für "die bundesweite Einführung einer Landarztquote im Medizinstudium einsetzen".

Geht es nach den Christsozialen, dann soll aber auch in der Klinikstruktur nachgebessert werden. Die Partei will die Investitionen in Krankenhäuser erhöhen und dadurch eine flächendeckende Versorgung in den Planungsregionen sicherstellen. Genauer sollen künftig Fachärzte und Geburtshilfestationen "für jeden schnell erreichbar" sein.

Beim großen Thema Digitalisierung bleibt die CSU allerdings etwas schwammig: Man wolle die Chancen der Digitalisierung nutzen und mit dem Ausbau der Telemedizin die Versorgung wohnortunabhängiger gestalten. Mehr wird zu dem Thema nicht gesagt.

Klare Worte gibt es hingegen in Sachen Versandhandel verschreibungspflichtiger Arzneimittel: Hier will sich die CSU für ein Verbot einsetzen. Und sie will sicherstellen, dass Apotheken auch außerhalb der Ballungsräume existieren können.

Der Block "Gesundheit und Soziales" ist am Dienstag auch Thema bei den Sondierungen von Union und SPD. (reh)

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Kommentare
Jörg Dähn 09.01.201816:06 Uhr

Immer diese Landarztquote - wie eine Untote.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/86954/Niedersachsens-Ge­sund­heits­mi­nis­terin-plaediert-fuer-Landarztquote

Ich zitiere mich mal selber:

"Die Landarztquote ist der Zombie unter den gesundheitspolitischen Rohrkrepierern

Immer wieder wird sie von Amateurpolitikern, die keinen blassen Schimmer von der Funktionsweise der deutschen Gesundheitsplanwirtschaft und der ihr innewohnenden jahrelangen Latenzen haben, aus dem Grab gescheucht um gesundheitspolitische Aktivität zu symbolisieren und simulieren."

"Da ist sie wieder, die Landarztquote.

Die merkbefreite Ministriale (Reimann) möchte gerne den Patienten retten, indem man noch mehr Blutkonserven hineingiesst, anstatt die Wunde zu schliessen. Zumal diese Notfallkonserven ja erst nach 6 Jahren Studium plus 5-6 Jahren Facharztausbildung auf dem Land ankommen wird. Warum nimmt man nicht einfach den Budgetdeckel weg und macht eine reelle Gebührenordnung anstelle des EBM? Das würde die Engpässe in relativ kurzer Zeit lösen."

Gerhard Leinz 09.01.201808:32 Uhr

Mehr Medizinstudienplätze!

Während die Zahl der Zahmedizinstudenten steigt sinkt die Zahl der Medizinstudien-plätze.Da hat die GroKo viel versäumt, auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung die monoton versucht das Problem des Landarztmangel in eine Forderung nach mehr Geld umzuwandeln.Auch das Urteil des Bundesverfassungsgericht wirft ein schlechtes Licht auf eine Bildungspolitik die zu viel (Bereitstellung von Studienplätzen) den Bundesländern überlässt. Die CSU versucht sich populistisch zu profileren ohne an die Wurzel des Übels (zu wenig Medizinstudienplätze) vorzustoßen.

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