Deutsche Kardiologie - nur Durchschnitt

BRÜSSEL (spe). Die medizinische Versorgung von Herzpatienten in Deutschland ist verglichen mit anderen europäischen Ländern lediglich mittelmäßig. Zu diesem Ergebnis kommt eine Vergleichsstudie des Beratungsunternehmen European Health Consumer Powerhouse (EHCP).

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Von den 29 Ländern, die das EHCP in seinen Index aufgenommen hat, schnitt Luxemburg am besten ab. Es folgen Frankreich, Norwegen und die Schweiz. Schlusslichter bei der Versorgung von Herzkranken in Europa bilden die neuen osteuropäischen Mitgliedsstaaten Lettland, Bulgarien und Rumänien.

Deutschland belegt Platz 13 und liegt damit im Mittelfeld. "Deutschland ist immer noch ein gutes Stück davon entfernt, wirklich gute Präventionsangebote und Behandlungsergebnisse der Spitzenklasse vorweisen zu können", sagte Arne Björnberg vom EHCP.

Zu viele kleine Kliniken machen Mittelmaß.

Auch sei es für Herzpatienten in Deutschland schwierig zu erfahren, wo sie sich optimal versorgen lassen können. "Die Behandlungsergebnisse sind ebenfalls nicht beeindruckend", so Björnberg. Ursächlich hierfür sind dem EHCP zufolge mittelmäßige Therapiestandards sowie die große Zahl kleiner Allgemeinkrankenhäuser, die die durchschnittliche Qualität der Versorgung für Herzpatienten beeinträchtigten.

Als Indikatoren für eine gute Versorgung wertete das Unternehmen die Pro-Kopf-Ausgaben für die medizinische Betreuung von Herzpatienten, das Präventionsangebot, den Zugang zu spezialisierten Einrichtungen, die Möglichkeit, sich über das Leistungsangebot zu informieren sowie die Behandlungsergebnisse.

Der Index habe ergeben, so das EHCP, das sich insbesondere hohe Investitionen in die Versorgung herzkranker Patienten sowie ein flächendeckendes Netz an hoch spezialisierten Einrichtungen auszahlen. Eine weitere wichtige Rolle spielten ausreichende Präventionsangebote, wie das Beispiel Frankreich zeige. Für seine Untersuchung hat das Unternehmen sowohl Informationen aus dem Web ausgewertet als auch Interviews mit Verantwortlichen aus der Politik, der Gesundheitswirtschaft und von Patientenvertretungen geführt.

Das Unternehmen bezeichnete die Ergebnisse selbst als nicht repräsentativ. Der Index solle nur deutlich machen, wie sich die Herzversorgung in den einzelnen Ländern aus Sicht der Patienten darstellen könnte.

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