Globale Vorsorge

Deutschland sagt weitere 50 Millionen für Pandemie-Fonds zu

Effektive Vorsorge lohnt sich – auch finanziell. Deshalb sagt Deutschland weitere 50 Millionen Euro für den internationalen Pandemiefonds zu. Der Fonds soll eine weitere Pandemie frühzeitig bekämpfen.

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Wie gut wir hier in Deutschland vor der nächsten Pandemie geschützt sind, hängt auch davon ab, über welche Laborkapazitäten Burkina Faso oder Togo verfügen oder wie gut Medizinerinnen in Kambodscha ausgebildet sind: Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD).

Wie gut wir hier in Deutschland vor der nächsten Pandemie geschützt sind, hängt auch davon ab, über welche Laborkapazitäten Burkina Faso oder Togo verfügen oder wie gut Medizinerinnen in Kambodscha ausgebildet sind: Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD).

© Sebastian Kahnert/dpa/picture alliance

Berlin/Rio de Janeiro. Die Bundesregierung will den globalen Pandemiefonds mit weiteren 50 Millionen Euro unterstützen. Der 2022 als Reaktion auf die Corona-Pandemie gegründete Fonds unterstützt ärmere Länder dabei, schneller auf Infektionsausbrüche reagieren zu können, um so weitere Pandemien zu verhindern.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) erklärte dazu am Rande des G20-Entwicklungsministertreffens in Rio de Janeiro, Viren machten nicht an Ländergrenzen Halt. „Wie gut wir hier in Deutschland vor der nächsten Pandemie geschützt sind, hängt also auch davon ab, über welche Laborkapazitäten Burkina Faso oder Togo verfügen oder wie gut Medizinerinnen in Kambodscha ausgebildet sind.“ Investitionen in die globale Pandemievorsorge schützten effektiv vor Krankheiten – und lohnten sich auch finanziell. Denn effektive Vorsorge sei deutlich günstiger als die horrenden Kosten, die mit einer Pandemie einhergingen.

Der bei der Weltbank angesiedelte Pandemiefonds soll laut Entwicklungsministerium dafür sorgen, dass in ärmeren Ländern Labore besser ausgestattet, Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens aufgebaut und medizinisches Personal ausgebildet werden. Zudem ermögliche der Fonds den Ausbau von Frühwarnsystemen und die bessere Vernetzung von Daten- und Auswertungssystemen.

Deutschland drittgrößter Geber

Bei der Tagung der Entwicklungsminister hatte Weltbankpräsident Ajay Banga laut Ministerium eine neue Strategie des Fonds für die nächsten fünf Jahre vorgelegt. So beziffern Weltbank und Weltgesundheitsorganisation den zusätzlichen Finanzierungsbedarf für die internationale Pandemievorsorge auf jährlich 10,5 Milliarden US-Dollar. Die ökonomischen Kosten der Coronakrise wurden vom Internationalen Währungsfonds (IWF) 2022 hingegen auf mindestens 12,5 Billionen US-Dollar geschätzt; das ist mehr als das Tausendfache der jährlichen und mehr als das Hundertfache der Summe, die in den nächsten zehn Jahren für eine Vorsorge nötig wäre, um eine Pandemie entweder ganz verhindern oder zumindest doch deutlich abschwächen zu können.

Mit der Ankündigung von weiteren 50 Millionen Euro bleibt Deutschland laut Entwicklungsministerium drittgrößter Geber. Die Bundesregierung hatte zuvor bereits 119 Millionen Euro für den Fonds zugesagt. Erstmals bei einem Fonds dieser Art zahlen auch China und Indien sowie zahlreiche Länder des „Globalen Südens“ ein. (KNA)

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