Trio-Ratspräsidentschaft
EU-Krebsplan soll bis Jahresende stehen
Mit vereinten Kräften wollen Deutschland, Portugal und Slowenien den Masterplan gegen Krebs nicht nur festzurren, sondern im nächsten Jahr auch mit Leben füllen. Corona dürfe nicht dazu führen, dass die Bemühungen im Kampf gegen Krebs stocken, so die Botschaft.
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Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in der EU.
© DAVID MCCARTHY / science photo
Heidelberg. Die Corona-Pandemie hat die Prioritäten in der Themenliste der deutschen EU-Ratspräsidentschaft verändert. Aber an einem Ziel halte man fest: Bis Jahresende soll der „Europäische Masterplan gegen Krebs“ vorliegen, so Dr. Thomas Gebhart, Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium (BMG).
Immerhin 2,7 Millionen neu diagnostizierte Krebsfälle wird es Hochrechnungen zufolge allein in diesem Jahr in den EU-Ländern geben. 1,3 Millionen EU-Bürger versterben jährlich an einer Krebserkrankung. Damit sei Krebs die zweithäufigste Todesursache innerhalb der Europäischen Union, sagte Gebhart bei der Internationalen Konferenz „Improving Cancer Care in Europe“ in Heidelberg, die gemeinsam vom Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dem BMG abgehalten wurde.
Die sozialen Faktoren der Krebserkrankung
Dabei soll der Masterplan nicht nur bei einer besseren Verzahnung der Forschung und einem Ausbau der Früherkennungs- und Präventionsprogramme ansetzen. Krebs entwickelt sich immer mehr zur chronischen Erkrankung. Es brauche daher Konzepte, um die Langzeitfolgen einer Krebserkrankung abzufedern. Und zwar nicht nur die gesundheitlichen Folgen, sondern auch die Frage der Berufsperspektiven und finanziellen Sicherheit Betroffener und ihrer Familien. Unterstützung erhielt Gebhart hier vom Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, Margaritis Schinas. Mit einer Krebserkrankung schwänden die beruflichen und sozialen Chancen, stellte dieser klar.Die Bemühungen im Kampf gegen Krebs sollten nicht auf Halde gelegt werden, forderte Tina Bregant, Staatssekretärin im slowenischen Gesundheitsministerium, denn wir hätten nicht nur eine COVID-Pandemie, sondern auch eine Krebs-Pandemie. Slowenien wird die EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte 2021 übernehmen und ist gemeinsam mit Portugal der Partner Deutschlands in der sogenannten Trio-Ratspräsidentschaft.