COVID-19

Entscheidung über Corona-Impfstart in Praxen fällt „zeitnah“

Ein Starttermin für die regelhafte Teilnahme der Praxen an der SARS-CoV-2-Impfung wird fieberhaft gesucht. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fasst Anfang April ins Auge.

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:
Regierungssprecher Steffen Seibert: Der Übergang der Corona-Impfungen in die Praxen niedergelassener Ärzte könnte zunächst mit geringen Vakzin-Mengen verbunden sein.

Der Übergang der Corona-Impfungen in die Praxen niedergelassener Ärzte könnte zunächst mit geringen Vakzin-Mengen verbunden sein, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch.

© picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Berlin. Das Impftempo wird noch geraume Zeit hinter jüngsten Verlautbarungen aus der Regierungsspitze zurückbleiben. Darauf hat Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch aufmerksam gemacht.

Zehn Millionen Dosen in der Woche zu verimpfen, werde eher im Juni möglich sein denn im April, kündigte Seibert im Anschluss an die Sitzung des Kabinetts an. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte in den vergangenen Tagen von zehn Millionen Dosen gesprochen, die noch im März pro Woche geimpft werden müssten.

Immerhin: Die in der Woche zur Verfügung stehenden Dosen sollen im April von bislang drei auf knapp fünf Millionen aufgestockt werden können, kündigte Seibert nun an.

Seibert: Zunächst kleine Mengen für die Praxen

Damit entstehe noch nicht die Situation, in der sowohl für die Impfzentren als auch für die Arztpraxen unbegrenzte Mengen an Impfstoff zur Verfügung ständen, sagte Seibert.

„Die niedergelassenen Ärzte können in der Impfkampagne einen ganz wichtigen Beitrag leisten. Sie haben die Erfahrung, sie haben die Kenntnis ihrer Patienten, aber je nachdem, wann der Übergang erfolgt, kann er am Anfang mit kleinen Mengen verbunden sein. Das muss allen klar sein“, sagte Seibert.

Die Ministerpräsidentenkonferenz und Bundeskanzlerin Angela Merkel hatten am 3. März vereinbart, dass die Arztpraxen ab der Kalenderwoche 13 oder 14 nur den Überschuss erhalten sollen, den die Länder nicht für den Betrieb der Zentren benötigen. Derzeit sind für die Länder im April rund 1,25 Millionen Dosen pro Woche vorgesehen, um die Impfzentren und die mobilen Impfteams zu versorgen. Wie die außerplanmäßig erwarteten zusätzlichen rund 740 000 Dosen des Impfstoffs „Comirnaty“ von Biontech/Pfizer eingesetzt werden sollen, ist nach Regierungsangaben noch nicht entschieden.

Bund und Länder entscheiden „zeitnah“

Derzeit werde ausgelotet, bei welcher Menge Impfstoff ein Deckel für die Impfzentren liegen und wieviel dann in die Praxen gehen solle. Das sei eine praktische Frage, die es zu lösen und zu beraten gebe. Die Gesundheitsministerkonferenz der Länder und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn würden dazu noch am Mittwoch eine Empfehlung an die Ministerpräsidentenkonferenz erarbeiten. Auf dieser Grundlage werde die Bundeskanzlerin mit den Regierungsspitzen der Länder „zeitnah“ beraten. Das werde noch vor dem nächsten offiziell angesetzten Bund-Länder-Gipfel am 22. März erfolgen.

Lesen Sie auch

„Unser Ziel ist Beginn April“, betonte eine Ministeriumssprecherin am Mittwoch. Das Ministerium strebe eine bundesweit einheitliche Lösung an. Die Impfzentren sollten parallel weiter betrieben werden. Termine sollen ihre Gültigkeit behalten. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat bereits vorgerechnet, dass Impfzentren und Arztpraxen zumindest am Anfang nur gemeinsam die größtmöglichen Fortschritte bei der Durchimpfung der Bevölkerung erreichen könnten.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zentraler Impfstoffeinkauf der EU

Prozess um SMS von der Leyens mit Pfizer geht in die heiße Phase

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
Kommentare
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Symposium der Paul-Martini-Stiftung

COVID-19 akut: Früher Therapiestart effektiv

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Der gelbe Impfausweis

© © mpix-foto / stock.adobe.com

Digitaler Impfnachweis

eImpfpass: Warum das gelbe Heft noch nicht ausgedient hat

Ein Aquarell des Bundestags

© undrey / stock.adobe.com

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zum Ampel-Aus: Eigenlob und davon in rauen Mengen

Im Schnitt kamen Vertragsarztpraxen im dritten Quartal 2023 auf 60.168 Euro Honorarumsatz aus vertragsärztlicher Tätigkeit.

© PhotographyByMK / stock.adobe.com

Honorarbericht der KBV

Praxen erzielten im dritten Quartal 2023 mehr Umsatz