USA

FDA empfiehlt Impfstopp für Corona-Vakzine von Johnson & Johnson

Sind die Sinusthrombosen nach Corona-Impfungen doch ein Klassenproblem von Adenovirusvektor-Vakzinen? In den USA wird nun einstweilen der Stopp für Impfungen mit der Vakzine von Johnson & Johnson empfohlen. Das betrifft auch die hiesige Impfkampagne.

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COVID-19-Vakzine von Johnson & Johnson in Florida: Vor weiteren Impfungen wollen CDC und FDA zunächst Sicherheitssignale prüfen.

COVID-19-Vakzine von Johnson & Johnson in Florida: Vor weiteren Impfungen wollen CDC und FDA zunächst Sicherheitssignale prüfen.

© Paul Hennessy / SOPA Images via ZUMA Wire / picture alliance

Silver Spring/New Brunswick. Die Behörden in den USA haben eine vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit der COVID-19-Vakzine Ad26.COV2.S von Johnson & Johnson empfohlen. Zuvor waren bei sechs Menschen im Land nach einer Impfung Sinusvenenthrombosen (cSVT) erfasst wurden. Das teilten die Gesundheitsbehörde CDC und die Arzneimittelbehörde FDA am Dienstag in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.

Die Fälle würden nun genauer untersucht. Bis ein Ergebnis vorliege, werde als Vorsichtsmaßnahme die vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit Johnson & Johnson empfohlen. Der Hersteller hat daraufhin den Marktstart in Europa zunächst verzögert, wie der US-Konzern am Dienstag mitteilte. Man habe die Berichte überprüft und sich für die Verzögerung entschieden.

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Bislang sind laut CDC mehr als 6,8 Millionen Dosen des Impfstoffes, der Ende Februar in den USA zugelassen worden war und von dem es nur eine Dosis braucht, in den USA appliziert worden.

Derzeit würden sechs Fälle untersucht, bei denen es zwischen 6 und 13 Tagen danach zu einer cSVT gekommen war. In drei Fällen sei zusätzlich eine Thrombozytopenie gemeldet worden. Betroffen seien Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren.

Damit deutet sich immer mehr an, dass es sich bei den Fällen von cSVT, teils auch disseminierten intravasalen Koagulopathien (DIC), nach einer Impfung mit einer Adenovirusvektor-Vakzine um einen Klasseneffekt handeln könnte. Der genaue Pathomechanismus ist bislang ungeklärt, jedoch halten Forscher diese Verbindung für plausibel.

Prüfung auch in Europa

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte vergangene Woche mitgeteilt, Fälle von Thrombosen nach einer Impfung mit der Vakzine von Johnson & Johnson zu prüfen. Es seien vier ernsthafte Fälle von Blutgerinnseln aufgetreten, eine Person sei gestorben. Ob eine direkte Verbindung zu Impfung besteht, war zunächst nicht klar.

Professor Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI), hatte kürzlich auf Twitter die Vermutung geäußert, dass die Adenoviren die Nebenwirkungen verursachen könnten. Er wies darauf hin, dass es für Menschen unter 60 Jahren nicht genügend alternative mRNA-Impfstoffe gebe.

Am Montag hatte Johnson & Johnson zunächst mit der Lieferung seines im März zugelassenen Impfstoffes in die EU-Staaten begonnen. Die Brüsseler Behörde erwartet bis Ende Juni 55 Millionen Dosen des Impfstoffs. Gut zehn Millionen Dosen sollen nach Deutschland gehen. Die Vakzine ist seit 11. März in der EU zugelassen. (dpa)

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