Kommentar zu Brandenburger Pilotprojekt
Fatalismus oder Strategie?
Mit einer Politik der kleinen Schritte geht die Landesregierung von Brandenburg mit dem sich verschärfenden Pflegekräftemangel im Land um. Nachdem im Herbst die Aufbauarbeiten für die Fachstellen Pflege im Quartier gestartet sind, hat das Sozialministerium im Januar den Startschuss zur Ausweitung eines Modellprojektes über effiziente Personaleinsatzplanung in der stationären Pflege gegeben.
Die beiden bisherigen Maßnahmen im Rahmen der sogenannten "Pflegeoffensive" tragen eine gemeinsame Handschrift: Sie gehen nicht gegen den Pflegekräftemangel vor - etwa durch Nachwuchsförderung - , sondern suchen Wege damit umzugehen. Ob dahinter Strategie oder Fatalismus steckt, ist nicht so leicht zu entscheiden.
Ein Blick auf die Zahlen legt jedoch nahe, dass Brandenburg das Problem tatsächlich nicht lösen, sondern bestenfalls händeln kann. So hat die Regierungskoalition errechnet, dass der Bedarf an Pflegekräften im Land von rund 29.000 im Jahr 2011 bis 2030 auf mehr als 54.000 steigen wird, während gleichzeitig die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter um fast 30 Prozent zurückgeht. Mit Blick auf dieses Dilemma mag es angebracht erscheinen, Pflegebedürftigkeit zu vermeiden und mit Ressourcen sparsam umzugehen.
Ausreichen wird das jedoch noch nicht.
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