Kommentar – „Nationale Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs“
Fingerzeig der Onkologen
Die Onkologen zeigen, wie es geht und wie die medizinische Versorgung der Zukunft aussieht: vernetzt und kooperativ. Und mit spezialisierten Zentren statt einem Flickenteppich kleiner, schlecht ausgestatteter Kliniken.
Fernab von politischem Klein-Klein oder föderalen Grabenkämpfen um Honorartöpfe oder Krankenhauspläne haben maßgebliche Akteure in der Onkologie das „nationale Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs“ (nNGM) ins Leben gerufen. Das Netzwerk, das vor einem Jahr seine Arbeit aufgenommen hat, hat die Deutsche Krebshilfe heute in Berlin vorgestellt.
Das Ziel: Jeder Patient mit einem Lungen-Ca in Deutschland soll eine umfassende molekulare Testung erhalten – mit einheitlichen Qualitätsstandards und abgestimmten Therapieempfehlungen, aber einer heimatnahen Betreuung beim Facharzt vor Ort. Das Credo: „Zentral testen – dezentral behandeln.“
Neben 15 Spitzenzentren und 380 regionalen Partnern sind alle wichtigen Player mit an Bord: die niedergelassenen Onkologen, die Kliniken, die Krebshilfe, der MDK, selbst Patientenvertreter. AOK und Ersatzkassen wollen mit allen Zentren Versorgungsverträge abschließen. Das zeigt, dass auch die Kostenträger davon überzeugt sind, dass der Weg, den die Onkologen eingeschlagen haben, der richtige ist. Und die nächsten Tumorentitäten werden schon in den Blick genommen.
Lesen Sie dazu auch: Mit molekularer Medizin: Gemeinsam erfolgreicher gegen Lungenkrebs