Umweltstiftung

Forscher gehen Energiebedarf in der Pflege an

Der Energieverbrauch in deutschen Alten- und Pflegeheimen soll um 15 Prozent gesenkt werden.

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STUTTGART. In deutschen Alten- und Pflegeheimen könnten jährlich bis zu 1,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Davon geht zumindest die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit Verweis auf ein entsprechendes Forschungsprojekt der Europäischen Union aus, das ergeben habe, dass im deutschen Pflegesektor mit einem besseren Energiemanagement, energiebewusstem Verhalten und einer Betriebsoptimierung diese Einsparung erzielt werden könnte.

Laut DBU gibt es in Deutschland mehr als 12.000 Alten- und Pflegeheime, in denen 800.000 ältere und pflegebedürftige Menschen wohnen. "Hier schlummert ein großes Sparpotenzial als Beitrag zum Klimaschutz", betont DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann.

Deshalb fördere die DBU fachlich und finanziell mit mehr als 180.000 Euro ein Projekt des Stuttgarter Steinbeis Forschungsinstituts für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme (Solites) zum sparsamen Umgang mit Energie in Heimen. "Unser Ziel ist es, den Energieverbrauch um mindestens 15 Prozent zu senken", sagt Projektleiter Thomas Pauschinger vom Solites.

"Es ist uns wichtig, das Thema Energie auf eine positive Art in den Heimalltag einzubringen, statt belehrend oder mahnend aufzutreten", verdeutlicht Verena Exner, DBU-Referatsleiterin für Umweltkommunikation und -management in der mittelständischen Wirtschaft.

Zur Zielgruppe des Projektes gehören demnach die Heimleitungen und Mitarbeiter, aber auch die Bewohner und Besucher. Verbesserungen im Energiemanagement beträfen vor allem die Leitungsebene der Heime.

Dazu gehöre das Erfassen, transparente Aufarbeiten und Nutzen von Verbrauchsdaten. Pauschinger: "Ein noch stärker energiebewusstes Verhalten kann in der gesamten Pflege sowie in der Küche, Wäscherei und Haustechnik, etwa durch das richtige Nutzen der Wärmewagen und Kühlaggregate, zu Verbesserungen führen."

Weitere Bestandteile des Konzeptes seien ein neu zu entwickelndes Internetportal sowie betriebsinterne Schulungen. Auf dem Online-Portal sollen die Energieverbrauchsdaten von Heimen transparent aufgearbeitet und zugänglich gemacht werden, um sie für Verbesserungen nutzen zu können.

An der Entwicklungsphase sind acht kommunale, private und kirchliche Heimeinrichtungen aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen beteiligt. Trägerorganisationen seien private Anbieter sozialer Dienste, die Altenhilfe der Kaiserswerther Diakonie, der Caritasverband Duisburg und die Landeshauptstadt Stuttgart. "Das langfristige Ziel besteht jedoch darin, das übertragbare Konzept flächendeckend bundesweit zu verbreiten", so Exner. (maw)

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