Kommentar
Gegenentwurf zum Gelehrtenturm
Die Studenten können kommen. Die European Medical School in Oldenburg geht im Oktober an den Start und mit ihr eine Uni-Medizin, die nach langem Ringen aus Teilen der drei Oldenburger Krankenhäuser geschmiedet wurde.
Mancher Vertreter der etablierten Forschung und Lehre rümpft die Nase über die Oldenburger Konstruktion - zu Unrecht. Die Oldenburger haben aus der Situation das Beste gemacht.
In Forschung und Lehre schöpfen die Initiatoren nun aus verschiedenen Quellen, um dem ersten Jahrgang der EMS qualifiziertes Personal anzubieten. Nun wird die Praxis der Lehre und Forschung entscheiden, ob der richtige Weg eingeschlagen wurde. Und nicht zuletzt die Studierenden werden mit den Füßen abstimmen.
Im Nordwesten bemüht man sich bewusst um Kontakt zu den übrigen Kliniken und Praxen in der Region. So wie es aussieht, will die EMS und die Uni-Medizin also kein Gelehrten-Turm in der Versorgungslandschaft sein, sondern hat sich vorgenommen, direkt und praxisnah zu arbeiten.
Dass viele der neuen EMS-Professoren die längste Zeit ihrer Karriere am Krankenbett zugebracht haben, dürfte kein Schaden sein. Die späteren Patienten der ersten EMS-Studenten werden es ihnen danken.
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