Sommerreise 2. Tag

Gröhe besucht Transplantations-Zentrum der MHH

Tag zwei der Sommerreise von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe begann mit dem Besuch der MHH. Vor allem vom dortigen Transplantationsprojekt NierenTx360° zeigte er sich beeindruckt.

Veröffentlicht:
Bundesgesundheitsminister Gröhe beim Besuch des MHH-Transplantationszentrums.

Bundesgesundheitsminister Gröhe beim Besuch des MHH-Transplantationszentrums.

© MHH/Kaiser

HANNOVER. Erste Station des Bundesministers war die Patientenuniversität. Die MHH kann dabei nach eigenen Angaben auf 50.000 Teilnehmende und 200 Veranstaltungen zur Gesundheitsbildung seit deren Bestehen zurückblicken.

"Wir wollen die Gesundheitskompetenz der Menschen fördern, ihr Wissen erhöhen und ihnen helfen, sich im Gesundheitssystem kompetent zu bewegen", betont die Leiterin der Patientenuniversität, Professorin Dr. Marie-Luise Dierks, in einer Pressemitteilung der MHH. "Dazu haben wir eine Lernstruktur entwickelt, in der zu einem ausgewählten Thema zunächst ein wissenschaftlich fundierter Hauptvortrag gehalten wird, dieses Thema wird mit interaktiven Elementen an den sogenannten Lernstationen vertieft."

Gröhe testete dieses Modell auch gleich selbst an den Lernstationen "Funktion der Niere am Tiermodell" oder "Die Niere im Ultraschall".

Nachsorgemodell punktet mit Interdisziplinarität

Zweite Station war das Projekt NTx360° – ein Nachsorgemodell für Erwachsene und Kinder, denen eine Niere transplantiert wurde unter Leitung von Prof. Lars Pape, Klinik für Pädiatrische Nieren, Leber- und Stoffwechselerkrankungen und Prof. Mario Schiffer, Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen.

Kernstück sei ein telemedizinisches Netzwerk mit gemeinsamer elektronischer Patientenakte, auf die sowohl alle ins Programm eingebundenen Ärzte – in der MHH wie in den Praxen vor Ort – als auch die Patienten Zugriff haben, so die MHH. So würden Untersuchungen, Diagnosen, Medikationen und Therapien für alle sichtbar, die Kommunikation werde zum Wohle der Patienten strukturiert und intensiviert.

Andere wichtige Elemente seien das Adhärenzcoaching – das "Mitmachen" der Patienten in der Therapie – durch die Experten der Psychosomatik sowie die sportmedizinische Leistungstestung und Trainingstherapie.

"Das Programm gibt uns die Möglichkeit, ein neuartiges Versorgungsnetzwerk aufzubauen und ungelöste Probleme in der gesamten Transplantationsnachsorge systematisch anzugehen", erläuterte Professor Schiffer in der MHH-Mitteilung. Aus den Erfahrungen soll ein Modell für ganz Deutschland entwickelt werden.

Das Nachsorgeprogramm wird zudem als neue Versorgungsform mit rund sechs Millionen Euro aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert.

Gröhe nutzte laut MHH vor Ort die Gelegenheit, mit einem transplantierten Kind sowie einer erwachsenen Patientin zu sprechen, die bereits zum zweiten Mal eine neue Niere brauchten und nahm auch an einer Televisite teil. (run)

Lesen Sie dazu auch: Sommerreise 1.Tag: Gröhe will besser über Diabetes aufklären

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Probleme in ambulanter Versorgung

SpiFa: „Keine einzige Baustelle des Gesundheitswesens beseitigt“

Bessere Versorgungsqualität erwartet

Mecklenburg-Vorpommern: DMP Osteoporose ist gestartet

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger

Lesetipps
Ein Mettbrötchen

© juefraphoto / stock.adobe.com

Tödlicher Einzeller im Hirn

Fallbericht: Amöbenenzephalitis nach Verzehr von rohem Fleisch?

Ärztin misst bei einer Patientin den Blutdruck

© goodluz / stock.adobe.com

Unter 120 mmHg

Striktere Blutdruckkontrolle bei Diabetes wohl doch sinnvoll