Deutscher Pflegetag

Gröhe fordert mehr Personal in der Pflege

Die Politik erhöht den Druck auf die Arbeitgeber, in der Pflege mehr Pflegekräfte einzusetzen.

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BERLIN. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat von Pflegearbeitgebern gefordert, bereits ab 2017 mehr Personal einzusetzen.

Die in 2016 zu verhandelnden Personalschlüssel müssten sich an der Ausweitung des Pflegebegriffs orientieren, sagte Gröhe beim Deutschen Pflegetag am Freitag in Berlin. Zusätzliches Geld, das die Regierung für mehr Personal in Krankenhäusern vorsehe, müsse sich in den Personalschlüsseln niederschlagen, betonte der Minister.

Zudem gebe es keine Hindernisse mehr, Tariflöhne zu bezahlen. Die große Koalition habe dafür gesorgt, dass die Kassen Mehrkosten durch das Zahlen von Tariflöhnen zu refinanzieren hätten.

Gröhe setzte sich weiter für die generalistische Ausbildung in der Pflege ein. Die Ausbildung benötige einen Modernitätsschub. Es gebe immer mehr Hochbetagte in den Krankenhäusern.

Pflegeheime seien mit der Begleitung von Menschen am Lebensende überfordert. Hier benötige es eine Weiterentwicklung des Pflegeberufsbildes.

Für eine echte Selbstverwaltung und Pflegekammern in allen Bundesländern warb der Präsident des Deutschen Pflegerates, Andreas Westerfellhaus.

Unter minutenlangem Applaus des Publikums kündigte Westerfellhaus die "zügige" Gründung einer Bundespflegekammer möglichst schon für 2017 an. Die Kammer solle den Gründungsprozess von Kammern in den Ländern begleiten und Lobbyarbeit in der Bundespolitik betreiben. (af)

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Kommentare
Kurt-Michael Walter 16.03.201612:56 Uhr

Mehr Personal, mehr Lobbyisten, mehr Steuergelder für noch mehr Bürokratie?


Wenn Politiker und Lobbyisten wie die Herren Gröhe (CDU), Laumann (CDU) und Westerfellhaus (DPR e.V.) von einem Modernitätsschub in den Pflegeberufen, von zügiger Gründung neuer bürokratischer Modelle (Bundes- und Landespflegekammer) reden muss der geneigte Zuhörer spätestens bei der Planungsvorlage erkennen, dass "heiße Luft" die tatsächlichen Probleme in der Pflege nicht lösen wird.

Ein Bauherr der ohne Fundament, tragender Wände und Decken ein Haus aufbauen will und beim Dach beginnt hat keine Ahnung was er da gerade tut. Ähnliches gibt es in der öffentlichen Planungslandschaft der Bundesrepublik häufiger zu bestaunen: Wie z. B. Betonbrücken ohne Straßenanbindung und öffentliche Bauprojekte u. a. mehr.

Wenn Herr Westerfellhaus (DPR e. V.) eine zügige Gründung der „Bundespflegekammer“ ("möglichst schon in 2017") einfordert ohne aber ein „Fundament“ zu bauen (Gründung von 16 Landespflegekammern) wird er kläglich scheitern.

Die Frage die sich spätestens dann stellt: Was kostet den Steuerzahler das „Scheitern“ von solchen, angeblich alternativlosen, Projekten?

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