Katholische Bischöfe
Hirntod ist "das sicherste und beste Kriterium"
BONN. Die Katholischen Bischöfe haben sich für das Festhalten am Hirntod-Kriterium ausgesprochen. In dem am Mittwoch veröffentlichten Papier "Hirntod und Organspende" heißt es, dass das Hirntod-Kriterium "nach jetzigem Stand der Wissenschaft das beste und sicherste Kriterium für die Feststellung des Todes eines Menschen darstellt".
Bedenken, hirntote Menschen befänden sich in einem irreversiblen Sterbeprozess, hätten diesen "aber noch nicht bis zum Ende durchlaufen", teilt die Bischofskonferenz nicht. Forderungen nach einem gänzlich neuen Todeskriterium werden als "übereilte Reaktionen auf eine argumentative Gemengelage" zurückgewiesen.
Bei der verantwortlichen Gestaltung der Transplantationsmedizin dürfe "das Interesse an den Organen des Hirntoten nicht die menschliche Begleitung der Hinterbliebenen in den Hintergrund treten lassen", mahnen die Bischöfe.
Weiter heißt es, Angehörigen und Freunden sollte auf deren Wunsch hin die Möglichkeit gegeben werden, "sich von dem Toten vor und auch nach der Explantation zu verabschieden". Es müsse, trotz der bei einer Transplantation gebotenen Eile, eine "Kultur des Sterbens" gewahrt werden. (fst)