Statistik

Immer mehr Medizinische Versorgungszentren

Bei Medizinischen Versorgungszentren verfestigt sich der Trend, dass die Anstellung eines Arztes nahezu der Regelfall ist. Hingegen ist im vergangenen Jahr die Zahl der Vertragsärzte um rund fünf Prozent auf 1346 gesunken.

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:
Die Zahl der Medizinischen Versorgungszentren wächst.

Die Zahl der Medizinischen Versorgungszentren wächst.

© Armin Weigel / dpa

BERLIN. Die Zahl der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) hat auch im vergangenen Jahr weiter zugelegt. Sie stieg nach Angaben der KBV um 67 auf 2073 (Stand Ende 2014). Das Gros der Zunahme geht auf MVZ zurück, bei denen ein Krankenhaus als Träger beteiligt ist.

Ihre Zahl wuchs um 48 auf nunmehr 843. Das entspricht einem Anteil von 38,4 Prozent. Rund 40 Prozent der MVZ sind in der Hand von Vertragsärzten, weitere rund 21 Prozent der MVZ haben weitere Träger.

Durch das Versorgungsstärkungsgesetz, das zum 1. August in Kraft tritt, werden auch Kommunen in den Kreis möglicher MVZ-Gründer aufgenommen.

Dynamisch hat sich auch 2014 die Zahl der angestellten Ärzte in einem MVZ entwickelt. Sie stieg um 6,5 Prozent auf 12.119 Ärzte. Dagegen hat die Zahl der Vertragsärzte im Vergleich zu 2013 um 67 auf 1346 abgenommen.

Noch ungleicher ist die Verteilung bei Versorgungszentren, die sich in der Trägerschaft einer Klinik befinden. Dort arbeiten 6325 angestellte Ärzte und lediglich 38 Vertragsärzte. Insgesamt sind somit 13.465 Ärzte in einem MVZ tätig.

Kernstädte sind bevorzugte Lage

984 Versorgungszentren, und fast jedes Zweite (47,5 Prozent), sind in Kernstädten angesiedelt. 798 befinden sich in Ober- oder Mittelzentren (38,5 Prozent). Lediglich 291 von ihnen sind auf dem Land etabliert worden (14 Prozent). Diese Verteilung ist seit einigen Jahren stabil geblieben.

Wie bisher bleibt Bayern das MVZ-Land Nummer eins: 391 Versorgungszentren waren dort Ende 2014 angesiedelt. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 sind es noch 327 gewesen. Dort ist traditionell der Anteil der klinik-getragenen MVZ mit 111 vergleichsweise gering (28,4 Prozent).

Das sieht in Niedersachsen, das zuletzt 202 Versorgungszentren aufwies, anders aus. Dort werden 100 Einrichtungen von einem Krankenhaus getragen (49,5 Prozent). In Nordrhein wiederum entfallen nur 45 der 179 MVZ auf einen Klinikträger (25,1 Prozent) - ganz ähnlich sieht die Relation in Hessen aus, wo der Anteil der MVZ in Klinik-Trägerschaft bei 25,3 Prozent liegt.

Ein Flächenland mit viel stärkerer Stellung der Klinik-MVZ ist Baden-Württemberg, wo 86 der 149 Einrichtungen (57,7 Prozent) diese Betreiberform aufweisen.

Hausärzte die größte Gruppe

Bei den in MVZ vertretenen Fachgruppen haben Hausärzte nach wie vor eine starke Stellung. Sie stellen 1913 der dort tätigen Ärzte und sind damit die größte Gruppe vor fachärztlichen Internisten (1576), Chirurgen (1021) und Frauenärzten (928).

In absoluten Zahlen sind die beiden stärksten Arztgruppen in MVZ seit dem Jahr 2011 in etwa gleich stark gewachsen: Die Zahl der Hausärzte legte seitdem um 508, die der fachärztlichen Internisten sogar um 555 zu.

Die Zulassung fachgruppengleicher MVZ durch das Versorgungsstärkungsgesetz könnte zu einem weiteren Anwachsen der Hausärzte führen.

Die durchschnittliche Zahl der in einem MVZ tätigen Ärzte lag im vergangenen Jahr bei 6,5, in Einrichtungen der Krankenhäuser sogar bei 7,5 Ärzten. Die Betriebsgröße legt damit langsam aber stetig zu - 2011 betrug sie noch 5,5 Ärzte im Durchschnitt.

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