Halbjahresbilanz 2018

Kassen-Reserven knacken 20-Milliarden-Marke

Die gesetzlichen Krankenkassen haben im 1. Halbjahr des Jahres 2018 einen Überschuss von rund 720 Millionen Euro erzielt. Die Finanzreserven haben damit die 20-Milliarden-Grenze erstmals überschritten.

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Das Finanzpolster der Geseztlichen Krankenversicherungen wächst und wächst. Vor allem den AOKen geht es nach aktuellen Zahlen gut.

Das Finanzpolster der Geseztlichen Krankenversicherungen wächst und wächst. Vor allem den AOKen geht es nach aktuellen Zahlen gut.

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BERLIN. Mit Blick auf Ende Juni 2018 ist das Finanzpolster der gesetzlichen Kassen weiter gewachsen. Erstmals ist nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums die Grenze von 20 Milliarden Euro geknackt worden.

Im Durchschnitt entspreche dies mehr als einer Monatsausgabe und damit mehr als dem Vierfachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve.

Gesundheitsminister Jens Spahn äußerte sich entsprechend zufrieden: "Unser Versichertenentlastungsgesetz ist der richtige Schritt. Die Reserven der Kassen steigen wegen der guten wirtschaftlichen Lage immer weiter an. Davon sollen auch die Beitragszahler profitieren."

Er bekräftigte damit seine Pläne, bei Krankenkassen mit zu hohen Finanzreserven künftig einen Teil der Rücklagen über geringere Zusatzbeiträge abzubauen.

Konkret standen nach BMG-Angaben Einnahmen in Höhe von rund 120,3 Milliarden Euro einem Ausgabenbetrag von 119,6 Milliarden Euro gegenüber. Damit seien die Einnahmen der Krankenkassen insgesamt um 3,3 Prozent gestiegen.

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Weitere Finanz-Fakten:

  • Die Ausgaben für Leistungen und Verwaltungskosten nahmen um 3,8 Prozent zu bei einem Anstieg der Versichertenzahlen von knapp 0,9 Prozent.
  • Die Ausgabensteigerungen für die einzelnen Leistungsbereiche betrugen 3 Prozent bei den Krankenhausbehandlungen, 3,9 Prozent bei den Arzneimittelausgaben und 2,6 Prozent im Bereich der vertragsärztlichen Vergütung. Ein deutliches Plus von 7,4 Prozent entfiel auf Heilmittel, 4 Prozent auf Heilmittel.
  • Der Anstieg derjenigen Ausgaben, für die die Krankenkassen Zuweisungen aus dem Risikostrukturausgleich erhalten, betrug 4 Prozent.
  • Der durchschnittlich von den Krankenkassen erhobene Zusatzbeitragssatz lag bei 1,07 Prozent und damit um 0,04 Prozentpunkte unterhalb des Vergleichsquartals.
  • Gewinner der aktuellen Finanzentwicklung sind laut BMG die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOKen). Sie verzeichneten demnach im 1. Halbjahr einen Überschuss von rund 371 Millionen Euro. Die Ersatzkassen verbuchten 151 Millionen Euro, die Betriebskrankenkassen (BKKen) 80 Millionen Euro, die Innungskrankenkassen (IKKen) 40 Millionen Euro und die Knappschaft-Bahn-See 84 Millionen Euro Überschuss. Lediglich die Landwirtschaftliche Krankenversicherung habe ein geringes Defizit von 6 Millionen Euro erzielt. (run)

Lesen Sie dazu auch: GKV-Finanzen: Das Polster der Kassen ist so dick wie nie

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Kommentare
Dr.med. Henning Fischer 05.09.201808:05 Uhr

mit der dreisten Lüge einer bevorstehenden Pleite

haben die Kassen einst Seehofer dazu gebracht, die unheilvollen Budgets einzuführen.

Nachdem die Kassen nun viele Jahre lang Rücklagen in Milliardenhöhe haben fängt man langsam an, über die Abschaffung der Budgets nachzudenken...

Ein wahrlich komplett verlogenes System, in dem die Kassenärzte die Arschkarte haben.

Dr. Wolfgang Knüll 04.09.201817:24 Uhr

20 Millionen davon würden reichen

...zur Unterstützung für die aberwitzige Haftpflichtbeiträge der Hebammen, die einen unverzichtbaren Dienst für Mütter und Familien leisten, den es bald nicht mehr geben könnte bei 700 € Haftpflicht - im Monat ! Aber das ist wohl zu revolutionär gedacht und viel zu unkompliziert und - mit Verlaub und zu humanitär in unserer Funktionierwelt.

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