GKV

Kassen rechnen mit deutlich steigenden Beiträgen

Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung werden nach Einschätzung der Techniker Krankenkasse und der Barmer GEK in den kommenden Jahren spürbar anziehen.

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Nach Einschätzung einiger Kassen steigen die Beiträge zur GKV künftig deutlich.

Nach Einschätzung einiger Kassen steigen die Beiträge zur GKV künftig deutlich.

© Christian Ohde / Bildagentur-online / dpa

BERLIN. Die Techniker Krankenkasse und die Barmer GEK rechnen damit, dass die Beiträge zur GKV in den nächsten Jahren deutlich anziehen werden.

"Ich würde mich nicht wundern, wenn das schon im Laufe des Jahres 2015 beginnen würde", sagte der TK-Vorstandsvorsitzende Dr. Jens Baas der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Der von den Kassen vom kommenden Jahr an selbst festzulegende Zusatzbeitrag werde sich im ersten Jahr zunächst innerhalb etwa eines Prozentpunktes bewegen.

Unter den allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent, den alle bezahlen müssen, könne keine Kasse gehen, mehr als 15,5 Prozent würden nur sehr wenige erheben.

Plus 0,2 Beitragssatzpunkte pro Jahr?

Baas sagte: "Es wird teurer, das ist die Wahrheit. Wir rechnen im Durchschnitt der Krankenkassen mit 0,2 Beitragssatzpunkten Steigerung im Jahr."

Bis zur Bundestagswahl 2017 seien es 0,4 Prozentpunkte mehr, also ein Beitragssatz von knapp 16 Prozent. "Das wird die Politik nicht lustig finden."

Theoretisch gebe es zwei Möglichkeiten: entweder den Kostenanstieg im Gesundheitssystem zu dämpfen oder an die Rücklagen zu gehen. Dass die Politik in einem Wahljahr an die Leistungsausgaben gehe, sei unwahrscheinlich, so Baas.

Noch ist ein Finanzpolster da

Auch die Barmer GEK rechnet mit einem deutlich Anstieg der Krankenversicherungsbeiträge. Der Vorsitzende der Krankenkasse, Dr. Christoph Straub, sagte, für 2015 seien die Beiträge sehr zurückhaltend bemessen worden.

Zudem hätten die Kassen derzeit noch ein ganz gutes Finanzpolster. Allerdings zeichne sich jetzt schon ab, dass die Ausgaben etwa im Krankenhausbereich oder für Apotheker und Arzneimittel kurz- und mittelfristig deutlich ansteigen.

Die Finanzen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) entwickeln sich erstmals seit einigen Jahren deutlich schlechter.

Viele Kassen haben noch eigene Reserven. Zudem liegen im Gesundheitsfonds laut Bundesgesundheitsministerium zum Jahresende 2014 noch 16 Milliarden Euro.

Vor diesem Hintergrund konnten es sich die Kassen erlauben, im ersten Jahr, in dem sie den Zusatzbeitrag erstmals selbst bestimmen können, im Wesentlichen noch innerhalb der bisherigen 15,5 Prozent zu liegen.

Straub sagte nun: "Allgemein ist davon auszugehen, dass der Zusatzbeitragsbedarf zunehmen wird - in den kommenden Jahren möglicherweise auf 1,5 Prozentpunkte."

2016 Durchschnitts-Beitragssatz von 16 Prozent?

Für 2016 rechnet der Kassenchef mit einem durchschnittlichen GKV-Beitragssatz von mehr als 16 Prozent. Grundsätzlich seien auch 2017 weitere Steigerungen zu erwarten.

Zum 1. Januar wird der allgemeine Beitragssatz zur GKV von 15,5 auf 14,6 Prozent gesenkt.

Der bisherige Sonderbeitrag der Mitglieder von 0,9 Prozentpunkten entfällt. Dafür kann jede der 131 Kassen einen Zusatzbeitrag erheben, über dessen Höhe sie selbst entscheidet. Dadurch soll der Wettbewerb unter den Kassen forciert werden.

Einen Überblick über die Beitragssätze Ihrer Krankenkasse im Jahr 2015 finden Sie hier. (dpa)

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