Sachsen

Kaum Männer in Pflegeberufen

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KAMENZ. Die Krankenpflege in Sachsen ist weiter fest in weiblicher Hand: Ende 2014 waren 87 Prozent der rund 20.300 Pflegekräfte in sächsischen Krankenhäusern Frauen, wie das Statistische Landesamt mitteilte.

Rund die Hälfte des Pflegepersonals war zu diesem Stichtag in Teilzeit beschäftigt; die Zahl der auf dieser Basis Beschäftigten stieg von 2013 bis 2014 um 3,5 Prozent. Umgerechnet auf Vollzeitstellen nahm die Zahl der Pflegekräfte in den Kliniken um 2,1 Prozent zu.

Im Schnitt betreute jede Vollzeitkraft 59 Patienten, nach Angaben des Landesamtes entsprach dies einem ähnlichen Wert wie im Vorjahr. Bundesweit waren zum Vergleich 85 Prozent der 685.000 in Heimen Beschäftigten (Dezember 2013) weiblich. (lup)

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Kommentare
Michaela Machholz 30.05.201614:00 Uhr

Sehr geehrte Frau Koch,

ich habe mit keinem Wort den Männermangel und die Mitgliedschaft in der Kammer miteinander kombiniert (und ja ich weiß, darum ging es ja in dem Artikel).
Nachdem Sie sich ja im Netz informiert haben, kennen Sie sicherlich auch die normalen Beiträge und nicht nur die Strafen. Leider wissen die meisten jedoch den Wert dieser ersten Schritte hin zur selbständigen Profession nicht zu schätzen...
Und so schwer es mir fällt, aber ich muss Herrn Dr. Bayerl hinsichtlich des "Jammerns" Recht geben...und insbesondere die Pflege ist sehr, sehr gut darin...das fällt aber auch deutlich leichter, als aktiv etwas zu ändern. ;-)

Karin Koch 26.05.201619:27 Uhr

Frau Machholz

die Zwangsmitgliedschaft in z.B. der Pflegekammer RP:
http://www.100prozent-pflegekammer.de
(eine unterirdische Homepage für einen unterirdischen Zwang für Pfleger/innen, einen Teil ihrer unterirdischen Vergütung für bessere Pflegebedingungen in Deutschland bezahlen zu müssen).
--
Und dafür auch noch kostenpflichtig abgemahnt zu werden:
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/rp/pflegekammer-rheinland-pfalz-mahnschreiben-an-nicht-registrierte-pflegekraefte/-/id=1682/did=17419014/nid=1682/h1qwo6/
„(…) Sie haben sich nicht in der Pflegekammer registriert und haben nun einen Mahnbrief erhalten: 4.500 Pflegekräfte in Rheinland-Pfalz. In dem Brief droht die neue Kammer mit einem Ordnungsgeld.
Wer die Frist versäumt, bekommt einen weiteren Mahnbrief. Das Ordnungsgeld von 120 Euro verdoppelt sich dann auf 240 Euro. So will die neue Kammer Druck ausüben auf die rund 4.500 Pflegekräfte, die sich bis jetzt nicht oder unvollständig registriert haben. Das Heilberufsgesetz schreibt Pflegern vor, dass sie Mitglied sein müssen. Ein Sprecher der Kammer sagte dem SWR, bis jetzt hätten sich rund 34.000 Pfleger korrekt registriert.“…) (...)"
--
bringt genau GARNICHTS als Kampagne für mehr Männer in Pflegeberufen!

Dr. Wolfgang P. Bayerl 26.05.201617:21 Uhr

Liebe Frau Koch,

mein Beitrag war eigentlich nicht schwer zu verstehen, und er hat sich KEINESWEGS gegen den Pflegeberuf gerichtet, sondern nur um das antimännliche Gejammere, das schlicht auf die Nerven geht.
Wie Sie selbst bestätigen, geht es den Frauen beruflich erheblich besser als 1848.
Ob der Beruf jedoch der gültige Maßstab für Lebenszufriedenheit darstellt, wird von Ihnen, wie von allen Genderdeppen penetrant ausgeblendet. Wer hier von Empathie redet müsste wissen was damit gemeint ist.
Ich möchte mal was positives von euch Frauen über arbeitende Männer hören, z.B. gäbe es kein Handwerk mehr ohne Männer.
Männer arbeiten einfach mehr auch mit geringerer Ausbildung und beziehen weniger Sozialhilfe!
Sicher ist allerdings, dass Männer, gerade auch wenn sie schwer schuften müssen eigentlich NICHT jammern und zufriedener sind,
.... gäbe es nicht die Frauen, die das einschränken.
Stellen Sie sich vor, auch der möchte in der Regel nicht nur arbeiten.

Karin Koch 25.05.201614:46 Uhr

Herr Dr. Bayerl

eigentlich geht es in dem Artikel darum, dass in Sachsen kaum Männer in Pflegeberufen arbeiten:

1. Die Pflege-Arbeit wird schlecht bezahlt.
2. Es ist eine schwere Arbeit - die körperliche und psychische Inanspruchnahme ist sehr hoch.

Empathie (spezielles Einfühlungsvermögen) - in Pflegeberufen weit verbreitet, kann nicht mit Emotionen (kurzfristigen Gefühlsaufwallungen) gleichgesetzt werden.

Zu Müllabfuhr und Frauen (Geschichte):
http://www.frauentouren.de/unsere-themen/potpourri/207-der-mythos-von-frauen-und-maennerberufen.html
Bis 1848 war zum Beispiel die Müllabfuhr in Berlin Frauenarbeit. Ausgeübt wurde sie von alleinstehenden und alleinerziehenden Frauen, die keine Erwerbsalternative hatten. Als eine englische Gesellschaft das Monopol erhielt, konnte sie hohe Löhne zahlen und damit wurde die Arbeit für Männer attraktiv. Da die Gesellschaft außerdem Wagen zum Mülltransport einsetzte, wurde sie gleichzeitig leichter. Die Frauen hatten Abfall und Fäkalien in Eimern bis zum nächsten Fluss geschleppt.
--
Siehe auch Zille:
http://www.zeno.org/Kunstwerke/B/Zille,+Heinrich%3A+Frauen+bei+der+M%C3%BCllabfuhr
--
Ich empfehle Ihnen ein anonymes 4-wöchentliches Praktikum in einem Alten-und Pflegeheim oder einem Krankenhaus (Innere Abteilung) - als Pflegepraktikant (nicht als Dr. ...) - um sich ein aktuelles Bild von den Belastungen der Pfleger/innen zu machen!

Michaela Machholz 25.05.201613:23 Uhr

"Profession" Pflege

Sie haben Recht, Frau Koch, das Gehalt ist sicherlich ein Argument für viele Männer, sich gegen diesen Beruf zu entscheiden.
Zu den anderen Punkten kann ich nur sagen: es wird Zeit, dass die Pflege professioneller wird und sich eben nicht so verhält, wie Sie es darstellen. D.h. ein professionelles Handeln mit einer entsprechenden emotionalen Distanz zum Patienten (bei gleichzeitigem Vorhandensein von Empathie!) und ein verändertes, professionelleres & selbstbewussteres Auftreten in der Gesellschaft müssen her. Vor allem Letzteres lässt leider immer noch zu wünschen übrig, wie z.B. die Registrierungszahlen für die Pflegekammer in RP zeigen.
...dann würde es evtl. auch keinen Vergleich mit der Situation im Bereich der Straßenreinigung/Müllabfuhr geben... ;-)


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