Keine Einigung für Ärzte an kommunalen Kliniken in Sicht

KÖLN (dpa). Bei den Tarifverhandlungen für die 50 000 Ärzte an kommunalen Krankenhäusern liegen die Positionen nach wie vor weit auseinander.

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"Es hat keine Annäherung gegeben", sagte Katja Christ, die Sprecherin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), nach dem Ende der zweiten Tarifrunde am Dienstag in Köln.

Anders als bei den Unikliniken drohen aber noch keine Streiks. Man wolle auf dem Verhandlungswege zu einer Einigung kommen, betonte der Sprecher der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Hans-Jörg Freese. Alle Kompromiss-Möglichkeiten müssten ausgelotet werden. Am 27. Oktober soll in Berlin weiterverhandelt werden.

Marburger Bund: Gehaltserhöhung von sechs Prozent

Der Marburger Bund (MB) fordert für die Arbeitnehmer eine Gehaltserhöhung von sechs Prozent und eine bessere Bezahlung der Bereitschaftsdienste. Nach Darstellung der Arbeitgeber ergäbe das zusammengerechnet ein Lohnplus von 9,5 Prozent.

"Diese Forderung ist für die Krankenhäuser nicht vorstellbar", sagte Joachim Finklenburg, der Verhandlungsführer für die VKA. "Unsere Spielräume sind äußerst gering. Wir haben höchstens einen Spielraum von 1,5 Prozent nach oben." Die Ärzte hätten in der Vergangenheit bereits genug Sprünge auf Kosten anderer gemacht. "Das können wir so nicht mehr leisten", sagte Finklenburg.

Bessere Regelung der Bereitschaftsdienste gefordert

MB-Verhandlungsführer Lutz Hammerschlag sagte, es gehe der Ärztegewerkschaft vor allem auch um eine bessere Regelung der belastenden Bereitschaftsdienste.

Gerade viele Ärztinnen könnten wegen dieser Dienste Job und Familie nicht mehr miteinander verbinden. Sie bräuchten einen planbaren Alltag und nicht kurzfristig aufgezwungene Schichten.

Die Tarifverhandlungen für 20 000 Ärzte an Unikliniken waren Ende September nach zwei Monaten gescheitert. Zurzeit läuft die Urabstimmung über Streiks, das Ergebnis soll am Freitag mitgeteilt werden.

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