Kinderärzte fordern neue Versorgungsstruktur

BAD ORB (ras). In ländlichen Regionen und auch in manchen Kleinstädten wird es künftig häufig keine Kinderärzte mehr geben. Als Reaktion darauf schlagen Pädiater eine Kombination aus Versorgungszentren und Satellitenpraxen vor.

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Die erheblichen strukturellen Veränderungen waren Hauptthema beim Herbstkongress der Pädiater in Bad Orb.

Nach Auffassung von Dr. Wolfram Hartmann, dem Präsidenten des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sollen an zentralen Orten mit einem Einzugsbereich von mehr als 30.000 Einwohnern große Gruppenpraxen oder ärztliche Versorgungszentren eingerichtet werden, in denen Ärzte unterschiedlicher Fachrichtung kooperieren.

In ländlichen Regionen müssten Satellitenpraxen entstehen, die tage- oder auch nur stundenweise von Haus- und Fachärzten versorgt werden könnten.

Satellitenpraxen könnten auch mit Ärzten in Teilzeit besetzt werden

Nach Ansicht von Dr. Roland Ulmer, Honorarexperte im BVKJ, könnten in solchen Satellitenpraxen zwei Vorteile kombiniert werden. Zum einen könnte das wirtschaftliche Risiko für junge Ärzte verringert werden, wenn sich Kinder- und Jugendärzte, Allgemeinärzte und Fachärzte solche Praxen aufteilten.

Ferner könnte die Zusammenarbeit der Ärzte untereinander verbessert werden. Für möglich hält es Ulmer zudem, in Satellitenpraxen auch Ärzte zu besetzen, die aus familiären Gründen in Teilzeit arbeiten wollen.

Dafür müssten Kommunen allerdings eine entsprechende Infrastruktur aufbauen, fordert Hartmann. Der geplante Wegfall der Residenzpflicht und die Option, ein Jahr lang in Elternzeit zu gehen, seien Schritte in die richtige Richtung.

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