Schock in der KBV
Köhler mit Infarkt in der Klinik
Tragische Nachricht aus der KBV: Kassenärzte-Chef Dr. Andreas Köhler hat einen Herzinfarkt erlitten - kurz nach der letzten VV, in der es zum Fundamental-Krach kam.
Veröffentlicht:BERLIN. Dr. Andreas Köhler, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), hat am vergangenen Wochenende einen Herzinfarkt erlitten und muss derzeit intensivmedizinisch betreut werden. Das bestätigte die KBV auf Anfrage der "Ärzte Zeitung". Der Zustand des KBV-Vorsitzenden, der in der nächsten Woche 53 Jahre alt wird, sei den Umständen entsprechend stabil.
Klar sei aber jetzt schon, dass Köhler für längere Zeit ausfallen werde, sagte Pressesprecher Dr. Roland Stahl am Montagabend zur "Ärzte Zeitung". Bereits seit Samstag liegt Köhler auf der Intensivstation. Nach unbestätigten Informationen der "Ärzte Zeitung" soll ein Kollege direkte Hilfsmaßnahmen vorgenommen haben.
Inwieweit es einen Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen in der letzten Vertreterversammlung am vergangenen Freitag gibt, ist reine Spekulation.
In nicht öffentlicher Sitzung war der Streit innerhalb der Führungsspitze der KBV eskaliert. Im Kern ging es um eine Organisationsreform der KBV, dessen Ziel eine Parität zwischen dem hausärztlichen und dem fachärztlichen Versorgungsbereich sein sollte.
Der von KBV-Vize Regina Feldmann eingebrachte Antrag bekam keine Mehrheit. Im Gegenzug hatte sich Köhler für den Erhalt der Einheit der KBV ausgesprochen und dies mit der Vertrauensfrage verknüpft. Köhler erhielt dafür ein klares Votum der Delegierten.
Am Ende der Sitzung sprachen sich die Delegierten dennoch für einen Antrag auf Abwahl des Vorstands aus. Entschieden werden soll darüber in der nächsten KBV-VV am 6. Dezember.
Die aktuellen Ereignisse um den Gesundheitszustand von KBV-Chef Köhler lassen dies nun in einem neuen Licht erscheinen. Stahl machte klar, dass die KBV trotz der bedauerlichen Ereignisse handlungsfähig ist. (vdb)