Versorgungsgesetz
LAVA-KVen üben scharfe Kritik am VSG
BERLIN. In vielen KV-Regionen regt sich weiter erheblicher Widerstand gegen das Versorgungsstärkungsgesetz (VSG). So zeigen sich unter anderem die sieben sogenannten LAVA-KVen (LAVA = länderübergreifender angemessener Versorgungsanspruch) "tief enttäuscht über die bisherigen Ergebnisse der parlamentarischen Diskussion zum VSG".
"Es ist ganz offensichtlich, dass die Politik das Problem der fehlerhaften Mittelzuweisung an die einzelnen KV-Regionen kennt, und es ist ebenso offensichtlich, dass sie dagegen nichts zu tun gedenkt," so Dr. Burkhard John, Vorstandsvorsitzender der KV Sachsen-Anhalt und Sprecher der LAVA-KVen.
Seit Jahren machten die KV-Vorstände aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg darauf aufmerksam, dass in ihren Regionen trotz nachgewiesener höherer Morbidität weniger Mittel für die ambulante ärztliche Versorgung bereitgestellt würden als in anderen Regionen.
Dies werde langfristige Folgen haben, so John. So spreche sich auch beim ärztlichen Nachwuchs herum, dass man in den KVen der LAVA-Regionen für das gleiche Honorar deutlich mehr Patienten zu versorgen habe als im Rest der Republik.
Die LAVA-KVen fordern ein regionales Verhandlungsmandat, um mit den Kassen zielgenau nach Morbidität, Versorgungsstruktur und Versorgungsbedarf über die Mittelzuweisung für die ambulante Versorgung verhandeln zu können.
Diese Möglichkeiten sehen sie durch das VSG nicht gegeben. Das Versorgungsstärkungsgesetz soll am 11. Juni im Bundestag verabschiedet werden. (chb)