Gesundheitsämter

Landkreistag: ÖGD-Reform braucht dauerhafte Finanzierung

Mehr ärztliches Personal, mehr digitale Tools: Der Landkreistag erwartet von den Ländern eine verlässliche Finanzierung der Gesundheitsämter – erst recht, wenn sich der Bund 2026 aus dem ÖGD-Pakt zurückziehen sollte.

Veröffentlicht:
Neue ärztliche Stellen im ÖGD: Das ist ein Ziel des „Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“, den Bund und Länder im Coronajahr 2020 geschlossen haben.

Neue ärztliche Stellen im ÖGD: Das ist ein Ziel des „Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“, den Bund und Länder im Coronajahr 2020 geschlossen haben.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Berlin. Der Deutsche Landkreistag hat eine solide Finanzierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) über das Jahr 2026 hinaus angemahnt.

„Neueinstellungen von Ärzten und weiterem Personal in den Gesundheitsämtern lösen Dauerkosten aus, für die die Landkreise die erforderlichen Finanzmittel benötigen“, sagte der Präsident des Landkreistages, Reinhard Sager, nach einer Präsidiumssitzung am Mittwoch.

Sager: Dauerlasten, die nicht abrupt 2026 enden

Die Länder müssten ihre Zusagen für den im Jahr 2020 geschlossenen „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ einhalten und kommunale Mehrausgaben – unabhängig von einer Beteiligung des Bundes – „vollständig und dauerhaft“ ausgleichen, erklärte Sager. „Daran wollen wir die Länder erinnern, denn der Bund beabsichtigt, sich 2026 aus der Finanzierung zurückziehen.“

Bei der Modernisierung des ÖGD gehe es vor allem darum, dass Personal- und Sachkosten sowie Ausgaben für die notwendige Digitalisierung der Gesundheitsämter von den Ländern ausgeglichen werden müssten, so Sager. Es handele sich hierbei um Dauerlasten, „die nicht 2026 enden“.

Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte kürzlich beschlossen, dass die Mitfinanzierung des ÖGD-Paktes 2026 enden solle. Das Abkommen umfasst eine rund vier Milliarden Euro schwere Förderung der bundesweit rund 380 Gesundheitsämter.

Bund-Länder-Verhandlungen noch dieses Jahr

Unter anderem sollen mit dem Geld 5.000 neue Stellen in den Behörden geschaffen werden. Auch digitale Tools sollen verstärkt zum Einsatz kommen. Bund und Länder hatten den Pakt im Pandemiejahr 2020 aufgelegt – auch, um die personell und technisch teils überforderten Gesundheitsämter für künftige Gesundheitskrisen besser zu wappnen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte beim Kongress des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) unlängst erklärt, er wolle den Pakt über 2026 hinaus fortsetzen. Die Verhandlungen von Bund und Ländern in der Sache stünden erst am Beginn. Auch der BVÖG hatte auf dem Kongress eine „nachhaltige und dauerhafte“ Finanzierung der Gesundheitsämter gefordert. (hom)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum

Glosse

Die Duftmarke: BIÖGisierung

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Insgesamt lässt sich auf jeden Fall sagen, dass die Kosten an vielen Stellen schneller gestiegen sind als der Orientierungswert.

© Leafart - stock.adobe.com

Praxismanagement

So bekommen Sie steigende Praxiskosten in den Griff

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: apoBank
Bulle und Bär: Wer wird im Anlagejahr 2024 die Oberhand behalten? Zuletzt waren angesichts der Kurssteigerungen die Bullen auf der stärkeren Seite.

© peterschreiber.media / stock.adobe.com

Jahresausblick Geld und Vermögen

Geldanlage: Comeback des klassischen gemischten Portfolios

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: apoBank
Nachfolge besiegelt? Ist die Praxis gut in Schuss und die Lage akzeptabel, dann kann der Erlös ein schönes zusätzliches Einkommen fürs Alter bringen.

© Robert Kneschke / stock.adobe.com

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Praxisabgabe: Nicht so schwer, wie gedacht

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: apoBank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Nach Bundesrats-Votum

Unterschiedliche Reaktionen auf beschlossene Klinikreform

Kommentar zur Entscheidung des Bundesrats

Klinikreform – ein Fall fürs Lehrbuch

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!

Lesetipps