diabetesDE und DDG
Lob für Ansatz zur Nationalen Diabetes-Strategie
Eine Nationale Diabetes-Strategie scheint zum Greifen nah. Die Diabetes-Fachgesellschaften begrüßen den Einigungswillen von Union und SPD.
Veröffentlicht:NEU-ISENBURG. Zum Weltdiabetestag am 14. November hatte der CDU-Politiker Dietrich Monstadt angekündigt, dass eine Einigung in der Regierungs-Koalition zur Nationalen Diabetesstrategie zum Greifen nahe ist. Die Deutsche Diabetesgesellschaft (DDG) und die Organisation „diabetesDE“ begrüßen dies.
„Die Nationale Diabetes Strategie ist angesichts der Tatsache, dass tagtäglich 1000 Neuerkrankte hinzukommen, mehr als überfällig. Eine Einigung wäre ein Segen für die 6,7 Millionen Betroffenen, aber auch die vielen Prädiabetiker und Risikopatienten“, schreibt diabetesDE-Geschäftsführerin Nicole Mattig-Fabian der „Ärzte Zeitung“.
Die DDG unterstreicht in einer Stellungnahme noch einmal ihre Anforderungen an die Strategie: Entwickelt werden müsse „ein Gesamtkonzept mit konkreten Maßnahmen zur Vorbeugung, Früherkennung und Therapie, das die medizinische Versorgung der Menschen mit Diabetes transsektoral strukturell verbessert.
Zu den Maßnahmen zählen unter anderem adäquate Aus- und Weiterbildung für Mediziner, ein flächendeckendes Versorgungsnetz durch niedergelassene Haus- und Fachärzte, angemessene Behandlung und Pflege von Menschen mit Diabetes im Krankenhaus durch qualifiziiertes Fachpersonal, moderne Medikamente und Medizinprodukte sowie ein deutsches Diabetesregister“.
Für die Umsetzung in den Bundesländern sei nun ein Fahrplan des Gesundheitsministeriums gefordert, um in Deutschland flächendeckend ein vergleichbares Niveau zu erreichen, so DDG-Geschäftsführerin Barbara Bitzer. Es dürfe "keine Flickenteppich" entstehen.
Auf die Bedeutung einer gemeinsamenen Strategie, um schwerwiegende Folgeerkrankungen zu verhindern, verweist auch der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD) anlässlich des Weltdiabetestages. So weise etwa jeder dritte Diabetespatient schon erste Anzeichen einer diabetischen Retinopathie auf, der weltweit häufigsten Ursache für eine Erblindung.
Angesichts der gravierenden Konsequenzen, die der Verlust der Sehfähigkeit für den Patienten und die Gemeinschaft habe, müsse dringend an einer Verbesserung der Versorgungsstrukturen gearbeitet werden, betont der Verband in einer Mitteilung. Und dazu seien Anstrengungen auf mehreren Ebenen nötig: gesundheitspolitisch, auf der Ebene der Ärzte und auf Patientenebene. (eis/run)
Lesen Sie dazu auch: Kurz vor Einigung: Nationale Diabetes-Strategie zum Greifen nah
Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Weltdiabetestag: In der Realität angekommen