Malte Ludwig tritt als Vize-Chef des Internistenverbandes zurück

WIESBADEN (vdb). Professor Malte Ludwig, 2. Vizepräsident des Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI), ist von seinen Ämtern im Vorstand und im Präsidium zurückgetreten.

Veröffentlicht:

Im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" begründete Ludwig seine Entscheidung damit, dass sich seine Interessen im Verband "nicht mehr wiederfinden". Er wolle eine strategische Auszeit nehmen.

Genau daran stößt sich BDI-Präsident Dr. Wolfgang Wesiack. Auf der Homepage des BDI bedauert er die Entscheidung, weil der Rücktritt bei der derzeitigen politischen Großwetterlage zu einem "denkbar ungünstigen Zeitpunkt" komme.

Wesiack: "Vorstand und Präsidium sollten eigentlich geschlossen auftreten, weil die Diskussion mit Politik und Kassen wegen der Gesetzgebung auf Hochtouren läuft." Sachliche Gründe für den Rücktritt seien schwer zu finden.

Zu den konkreten Gründen, die wohl auch mit der Verbandsstrategie in Bayern und anderen verbandsinternen Entscheidungen zu tun haben, wollte sich Ludwig nicht äußern.

Fakt ist, dass er bei den Vorstandswahlen 2012 wieder für alle BDI-Ämter zur Verfügung stehe. Auch das wird von Wesiack kritisiert: Damit werde ebenfalls zu einem ungünstigen Zeitpunkt der Wahlkampf um die Präsidentschaft eröffnet.

Dem Vernehmen nach ist die Entscheidung Ludwigs bereits Ende April in der Delegiertenversammlung gefallen. Das hat Ludwig gegenüber der "Ärzte Zeitung" inzwischen bestätigt.

In einer ausführlichen Erklärung weißt er den Vorwurf eines wahltaktischen Rücktritts zurück. "Die Umstände, die zu meinem Rücktritt geführt haben, stehen mit der kommenden Vorstandswahl im nächsten Jahr nicht in Verbindung".

Weiter heißt es, dass er in den letzten Monaten zunehmend den Eindruck gewonnen habe, in wichtigen Fragen, wie etwa der Vertretung der internistischen Fachärzte (mit und ohne Schwerpunkt) in Klinik und Niederlassung, auf keine stabilen Mehrheiten sowie auf die Solidarität des Präsidiums bauen zu können.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mediensucht, Depressionen, HPV-Impfung

DAK baut Vorsorgeangebot in Kinder- und Jugendarztpraxen aus

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken