Wachstumskurs geht weiter
Markt für Nahrungsergänzungsmittel boomt
Der Umsatz mit Nahrungsergänzungsmitteln ist im vergangenen Jahr um rund fünf Prozent gestiegen, berichtet ein Marktforscher. Während Multivitamine weiter hoch im Kurs standen, fiel Vitamin A jedoch den gestiegenen Lebenshaltungskosten zum Opfer.
Veröffentlicht:Düsseldorf. Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel ist in Deutschland weiter auf Wachstumskurs: Im vergangenen Jahr wurden rund 1,78 Milliarden Euro umgesetzt, ein Plus von 4,8 Prozent.
Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie des Marktforschers Mintel, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. In Zeiten globaler Krisen griffen Verbraucherinnen und Verbraucher häufiger zu Nahrungsergänzungsmitteln, heißt es.
Auch in Zukunft geht Mintel von einer positiven Marktentwicklung aus: Bis 2028 werde ein Umsatzplus von 15 Prozent auf 2,05 Millionen Euro erwartet.
Zu den beliebtesten Vitaminen gehörten demnach Vitamin D (42 Prozent), Vitamin C (34 Prozent) und Multivitaminpräparate (32 Prozent). Bei den Mineralstoffen lag Magnesium mit 65 Prozent vor Eisen (34 Prozent) und Kalzium (30 Prozent).
Deutsche fühlen sich weniger gesund
Der anhaltende Dauerkrisenmodus habe einen Einfluss auf das Gesundheitsempfinden der Deutschen, so die Studienautoren. Laut einer weiteren Mintel-Studie haben sich im Jahr 2023 48 Prozent der Deutschen als gesund eingestuft, 2021 waren es noch 55 Prozent. „Das gesunkene Gesundheitsempfinden und das gleichzeitig steigende Gesundheitsbewusstsein führt dazu, dass die Deutschen trotz Inflation zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen“, sagt Hannah Sandow, Principal Health & Wellbeing Analyst bei Mintel Germany.
„Allerdings erweisen sich einige Präparate als krisensicherer im Vergleich zu anderen. So haben beispielsweise nur 31 Prozent der Multivitaminanwender ihre Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln auf Grund von finanziellen Bedenken eingeschränkt oder eingestellt - bei den Einnehmenden von Vitamin A waren es mit 60 Prozent deutlich mehr.“
Ältere Verbraucher spielen künftig eine größere Rolle
33 Prozent der Befragten gaben im vergangenen Jahr an, täglich Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen - 2020 waren es noch 28 Prozent. Dahingegen sinkt der Anteil der Personen, die noch nie Nahrungsergänzungsmittel eingenommen haben, auf 22 Prozent (im Jahr 2020 waren es noch 26 Prozent).
Obwohl 28 Prozent der Befragten über 65 Jahren noch keine Nahrungsergänzungsmittel ausprobiert hätten, werden ältere Verbraucher in Zukunft eine größere Rolle spielen, heißt es. So würden Präparate, die sich positiv auf Knochen und Gelenke auswirken, an Bedeutung gewinnen. (kaha)