Kommentar
Mehr Anreize - mehr Investitionen
Das Versorgungsstrukturgesetz hat richtige Akzente gesetzt. Es gibt mehr Geld für Landärzte, ihre Arbeitsbedingungen sollen entrümpelt werden. Aber reicht das schon?
Vielleicht brauchen die KVen sogar noch mehr Spielräume, um dem Ärztemangel vor allem auf dem Land zu begegnen. Die jetzt vorgelegten Zahlen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung, einer Stiftung der KVen, belegen, dass selbst hohe Einkommensunterschiede zugunsten der Landärzte nicht ausreichen, um Ärzten das flache Land schmackhaft zu machen.
27 Euro netto verdient demnach der Landarzt pro Stunde, 24 Euro der Arzt in der Stadt. Für die Politiker muss dies ein Alarmsignal sein.
Dies gilt auch für den Rückgang der Investitionen in den Praxen, der nicht nur darauf zurückgeführt werden kann, dass ältere Praxisinhaber für neues Gerät nicht mehr so tief in die Tasche greifen wollen.
Wenn die Ärzte beginnen, Investitionen vor sich her zu schieben, ist dies ein Indiz dafür, dass ihnen dafür zu wenig Geld übrig bleibt.
Die Patienten haben einen Anspruch auf eine Versorgung auf dem Stand des medizinisch-technischen Fortschritts. Die Investitionstätigkeit sollte schleunigst reanimiert werden.
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