Kommentar zum Deutschen Seniorentag
Mehr als altes Eisen
Der Ansatz ist genau richtig. Der 12. Seniorentag am Montag hat die Aufmerksamkeit auf ein Thema gelenkt, das für die Bewältigung der demografischen Veränderungen noch wichtiger werden könnte, als die Defizite in der Pflege zu beheben.
Wer in Rente geht, gehört für die Gesellschaft noch lange nicht zum alten Eisen. Das gilt um so mehr angesichts der über eine Million Menschen, die nach 45 Jahren im Arbeitsleben die Rente bereits mit 63 beantragt haben – deutlich mehr innerhalb von vier Jahren, als von Bundesregierung und Rentenversicherung erwartet worden war.
Entscheidend ist jetzt, die wachsende Zeitspanne "gesunder" Jahre nach Renteneintritt sinnvoll zu nutzen. Politik und Gesellschaft sind gefordert zu definieren, was die jungen Alten schultern können (und sollen), damit der Konsens der Solidargemeinschaft nicht gesprengt wird, wenn immer weniger junge Arbeitnehmer immer mehr Rentner versorgen müssen.
Die Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und die Beteiligung der neuen Bundesministerin Giffey am Seniorentag deuten darauf hin, dass die Brisanz des Themas den Akteuren zumindest bewusst ist.
Erstes Ziel könnte es sein, einen gleitenden Übergang vom Arbeitsleben in die Rente zu erleichtern.
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