Corona-Pandemie

Merkel: „Wir sind noch lange nicht über den Berg“

Seit diesem Montag fährt Deutschland wieder ein wenig hoch. Kanzlerin Merkel warnt jedoch vor einer übereilten Lockerung der Beschränkungen und einem neuerlichen Shutdown.

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Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor einer zu raschen Lockerung der Corona-Beschränkungen gewarnt.

Die Infektionszahlen stiegen zwar nicht mehr so stark an wie noch vor ein paar Wochen. Auch gebe es eine wachsende Zahl von Genesenen. „Aber wir dürfen keine Sekunde aus den Augen verlieren, dass wir trotz allem noch immer ganz am Anfang der Pandemie stehen und noch lange nicht über den Berg sind“, sagte Merkel am Montag.

Das müsse man sich gerade jetzt, da erste Lockerungen in Kraft getreten seien, „wieder und wieder klarmachen“, betonte Merkel. Die Bundesregierung wolle aber niemanden über Monate wegsperren. „Das entspräche in keiner Weise unserem Menschenbild.“

Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland laut Robert Koch-Institut (RKI) leicht gesunken. Stand Montagmorgen (20. April) gab es den Angaben zufolge bundesweit mehr als 142.000 gemeldete Infektionsfälle.

„Konzentriert und wachsam“ bleiben

Deutschland müsse „konzentriert“ und „wachsam“ bleiben im Umgang mit der Pandemie, mahnte Merkel. Der Spielraum für Lockerungen durch die Länder müsse eng ausgelegt werden. Die aktuelle Sicherheit sei „trügerisch“.

Was die Öffnung größerer Läden ab einer Größe von 800 Quadratmetern bewirke, sehe man erst in 14 Tagen. Es müsse alles getan werden, um einen erneuten „Shutdown“ zu verhindern.

Voraussetzung für die allgemeine Pflicht zum Tragen einer Schutzmaske sei, dass es ausreichend solcher Produkte gebe. Das bestimme „ein Stück weit“ die Diskussion, betonte Merkel.

Masken sachgerecht nutzen

Außerdem müssten die Masken sachgerecht genutzt werden, sonst seien sie wirkungslos. Zuletzt hatten mehrere Länder, darunter Sachsen und Bayern, eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und in Läden beschlossen.

Wichtig sei weiter, den sogenannten Reproduktionsfaktor – also die Zahl der Personen, die von einem Infizierten angesteckt wird – unter eins zu halten und Infektionsketten „präzise“ nachzuverfolgen, betonte Merkel. Dazu brauche es einen starken und gut funktionierenden Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD).

Bund und Länder hätten daher mehrere Maßnahmen beschlossen, die Gesundheitsämter weiter zu stärken. Eine Lockerung der Beschränkung setze auch die „akribische“ Erfassung der Infektionsketten voraus. (hom)

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