GMK
Minister beraten Prävention, Sprache, Demografie
Die Versorgung älter werdender Patienten, bessere Prävention und vor allem die Kosten: Das Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen. Auch Sprachtests für ausländische Ärzte sind ein Thema der Konferenz der Fachminister, die am Donnerstag in Hamburg beginnt.
Veröffentlicht:HAMBURG. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten am Donnerstag in Hamburg über die Herausforderungen durch die Alterung der Gesellschaft. "Der demografische Wandel stellt das Gesundheits- und Pflegesystem in Zukunft vor große Herausforderungen", sagte Hamburgs Ressortchefin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) im Vorfeld.
Konkret geht es um das geplante Präventionsgesetz, das gesetzliche und private Kassen verpflichten soll, einen bestimmten Betrag pro Versicherten für die Vorsorge auszugeben.
Die Minister wollen auch darüber reden, wie die Zusammenarbeit der Ärzte aus verschiedenen Facharztgebieten verbessert werden kann. Gerade ältere Patienten sollen davor bewahrt werden, von mehreren Ärzten verschiedene Therapien und Pharmaka verordnet zu bekommen, die schlimmstenfalls unerwünschte Wechselwirkungen aufweisen.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will den Aufbau einer IT-Infrastruktur für die elektronische Gesundheitskarte per Gesetz beschleunigen. Noch in diesem Jahr werde er den Entwurf für ein E-Health-Gesetz vorlegen, kündigte der Minister am Mittwoch in Berlin an.
Ein weiteres Thema der Gesundheitsministerkonferenz sind einheitliche Anforderungen an die Deutschkenntnisse von Beschäftigten in Heilberufen.
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) forderte im Vorfeld strengere Sprachtests für ausländische Mediziner. "Arzt und Patient müssen sich verständigen können - und das darf nicht an Sprachbarrieren scheitern", hatte Huml am Sonntag in München erklärt.
Die Ländergesundheitsminister hatten sich bereits vor einem Jahr in Potsdam für einheitliche Sprachtests ausgesprochen. Doch bisher wurden sie nicht eingeführt.
Mit heftigen Kontroversen sei auf der zweitägigen Ministerkonferenz nicht zu rechnen, hieß es im Vorfeld. Angesichts der großen Koalition auf Bundesebene wird erwartet, dass auch die Ressortchefs der SPD- und CDU-geführten Länder eher harmonisch miteinander umgehen. (dpa)
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